Essen.

Ein 51-jähriger Mann aus Bremen hat vor Gericht gestanden, in einem Gelsenkirchener Hotel eine Prostituierte umgebracht zu haben. Nach eigenen Angaben stach er seinem Opfer im Februar mit einem Messer mehrfach in die Brust. Beim Prozessauftakt vor dem Essener Schwurgericht sagte der Angeklagte am Montag: "Ich habe das Messer genommen und zugestochen, dann noch mal und noch mal." Die Anklage lautet auf Mord.

Der Mann hatte sich über eine Handy-App zweimal mit der Prostituierten verabredet. Beim ersten Treffen lief alles einvernehmlich ab, zwei Tage später müssen sich in seinem Hotelzimmer dann fürchterliche Szenen abgespielt haben. Laut Anklage war die 56-Jährige völlig ahnungslos. Der Angeklagte soll sie zunächst mit beiden Händen gewürgt und dann erstochen haben.

Der 51-Jährige hatte sich nach der Tat in einen Zug nach Düsseldorf gesetzt. Dort ging er zur Polizei und gestand, die Frau umgebracht zu haben. Eigentlich habe er es nur auf das Auto der Prostituierten abgesehen, sagte er damals. Nach dem Verlust seines Hausmeisterjobs und seiner Dienstwohnung sei er mittellos gewesen.

Vor Gericht machte der 51-Jährige allerdings einen Rückzieher und bestritt die Raubidee. "Ich hatte nie den Plan, die Frau überhaupt zu verletzen", sagte er. Die Situation sei außer Kontrolle geraten, da habe er zum Messer gegriffen. "Ich wollte eigentlich nur verhindern, dass sie schreit." Dem Angeklagten droht lebenslange Haft. Mit einem Urteil ist voraussichtlich Mitte September zu rechnen.