Neubrandenburg (dpa/mv). Was geht ab in Schüler-Chatgruppen? Mitunter mehr, als sich Eltern vorstellen. Häufigere Kontrollen sind nach Ansicht der Polizei durchaus angebracht.

Die Polizei hat nach der Weitergabe jugendpornografischer Inhalte in einer Whatsapp-Gruppe von Schülern in der Müritz-Region den Appell an die Eltern erneuert, regelmäßig Handys und Laptops ihrer Kinder zu kontrollieren. „Eine Überprüfung von Chats bei Computerspielen und von Apps wie WhatsApp, TikTok, Instagram, Snapchat und Co. kann solche Fälle aufdecken und im Zweifel verhindern, dass die Kinder und Jugendlichen selbst Bilder oder Videos von sich verschicken“, heißt es in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung der Polizeiinspektion Neubrandenburg. Es sei beinahe schon zum Trend geworden, bei Sex-Chats mitzumachen und an vermeintlich Fremde oder auch an Klassenkameraden Nacktfotos von sich zu verschicken.

Einige Kinder hätten als Reaktion auf den nun bekannt gewordenen Fall die Gruppe verlassen, andere das Mitglied angeschrieben und ermahnt, so etwas zu unterlassen. Andere hätten richtigerweise einen Lehrer informiert, der wiederum Anzeige bei der Polizei erstattet habe. Präventionsbeamte seien immer wieder im Einsatz an Schulen, um zu dem Thema aufzuklären. „Wichtig ist dabei auch nicht nur die Zusammenarbeit von Polizei, Schule und Schülern, sondern auch das familiäre Umfeld ist gefragt“, heißt es in der Mitteilung der Polizei weiter. Oft sei den Jugendlichen nicht bewusst, wer sich in Gruppenchats Nacktbilder besorgen wolle. Zudem sei das Weiterleiten von kinder- und jugendpornografischem Material zum Beispiel an Freunde strafbar.