Schwerin (dpa/mv). Am Tag der Arbeit legt die Regierungschefin den Finger in eine Wunde: Unter anderem wegen geringer Tarifbindung ist der Durchschnittslohn in MV der niedrigste bundesweit.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat am 1. Mai für mehr Tariflöhne in Mecklenburg-Vorpommern geworben. „Tariflöhne sind in der Regel höher als nicht tarifgebundene Löhne“, sagte Schwesig laut vorab verbreiteter Mitteilung am Mittwoch bei einer Maikundgebung in Torgelow (Landkreis Vorpommern-Greifswald).

In Mecklenburg-Vorpommern arbeiten weniger als die Hälfte aller Beschäftigten in Unternehmen, die an einen Branchentarifvertrag gebunden sind oder einen Firmentarifvertrag haben. Der Pro-Kopf-Bruttolohn erreichte im vergangenen Jahr laut Statistischem Landesamt 84,4 Prozent des deutschen Durchschnitts nach 84,6 Prozent ein Jahr zuvor. MV lag damit auf dem letzten Platz im Bundesländer-Vergleich, wie das Amt errechnet hat.

Schwesig verwies auf das Tariftreue- und Vergabegesetz des Landes. „Wer in Mecklenburg-Vorpommern einen öffentlichen Auftrag des Landes oder der kommunalen Ebene haben will, muss seinen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei der Erfüllung dieses Auftrags mindestens Tariflohn oder tarifgleichen Lohn zahlen.“ Schwesig sprach sich auch für familienfreundliche Arbeitsbedingungen ein. Dies sei wichtig, um gute Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.