Schwerin (dpa/mv). Erst im vergangenen Herbst sind Einsparungen des Bundes bei den Freiwilligendiensten in letzter Minute abgewendet worden. Jetzt schlagen die Sozialdienste wieder Alarm.

Sie helfen in Kindergärten, in Altenheimen oder Freizeittreffs - Tausende absolvieren bundesweit ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst. Nachdem im vergangenen Herbst vom Bund geplante Kürzungen nach Protesten in letzter Minute zurückgenommen wurden, schlagen Sozialverbände jetzt wieder Alarm. Die Bundesregierung wolle 2025 rund 25 Prozent der Mittel streichen, kritisierte der Paritätische Wohlfahrtsverband Mecklenburg-Vorpommern am Freitag. Auch in anderen Bundesländern warnten Sozialverbände vor Kürzungsplänen, zum Beispiel die Diakonie.

Der Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Dieter Eichler, erklärte, die geplanten Streichungen drohten für das kommende Jahr große Lücken in den Bereich der Freiwilligendienste zu reißen, auch in Mecklenburg-Vorpommern. „Das wäre ein völlig falsches Signal. Viele Kräfte in Kitas, Jugend- oder Pflegeeinrichtungen sowie in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen fielen weg.“ Damit würden nicht nur helfende Hände im Alltag fehlen. „Wir verpassen auch die große Chance, junge Menschen für soziale Berufe zu begeistern.“

Laut Schweriner Sozialministerium waren in Mecklenburg-Vorpommern im Zeitraum 2021/22 rund 2300 Freiwillige gemeldet, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), den Bundesfreiwilligendienst oder den Internationalen Jugendfreiwilligendienst leisteten.