Schwerin (dpa/mv). Mit einer halben Million Euro unterstützt das Land neun Filmproduktionen und Stoffentwicklungen - darunter das neue Projekt von Bestseller-Autor Torsten Schulz, der „Boxhagener Platz“ schrieb.

Mehrere Filmprojekte aus und über Mecklenburg-Vorpommern bekommen finanzielle Hilfe vom Land. Rund 520.000 Euro vergab jetzt eine Jury für Filmdrehs und Vorhaben, wie die Filmförderung MV am Mittwoch mitteilte. Neun Produktionen und Stoffentwicklungen können sich demnach über zusammen 483.000 Euro freuen. Weitere knapp 40.000 Euro gehen demnach an zehn Projekte, Veranstaltungen und Qualifizierungsmaßnahmen.

So soll ein Dokumentarfilm von Grimme-Preisträgerin Annekatrin Hendel über die Ferieninsel Hiddensee in den letzten 100 Jahren entstehen. Dafür sind den Angaben zufolge 125.000 Euro zugesagt worden. Der Streifen präsentiere eine Collage aus Erinnerungen, Biografien und Zäsuren in vier verschiedenen Wertesystemen und reflektiere die Zerrissenheit der deutschen Geschichte, hieß es.

In einem weiteren Dokumentarfilm mit dem Titel „Ich friere in der Sonne“ begleitet Regisseur Frank Amann fünf Neubrandenburger Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren, die in einer Trabantensiedlung aufwachsen. „In dieser entscheidenden Lebensphase bis zum Schulabschluss werden sie mit den Herausforderungen der Pubertät und ihrer Herkunft konfrontiert“, so die Filmförderung MV, welche die Produktion mit 50.000 Euro unterstützt.

Neben vier Dokumentarfilmen und einem Animationsfilm werden auch Stoffentwicklungen für künftige Verfilmungen finanziell unterstützt, wie es weiter hieß. Dazu zählt das Spielfilm-Vorhaben „Vierunddreißigster September“ von Autor Torsten Schulz, wofür es 20.000 Euro gibt.

Regie soll den Angaben zufolge Matti Geschonneck führen, mit dem Schulz bereits für die Verfilmung seines Romans „Boxhagener Platz“ zusammengearbeitet habe. Die Idee: Der 67-jährige Walter wird von seiner Frau Hilde erschlagen, überlebt jedoch. Er findet sich zwischen den Toten und den Lebenden wieder, ohne kommunizieren zu können.

Bedingung für die Vergabe der Filmunterstützung ist den Angaben zufolge, dass das Geld in Mecklenburg-Vorpommern ausgegeben wird. „Die zur Förderung vorgesehenen Projekte werden zu deutlich mehr als 100 Prozent Regionalausgaben führen“, versicherte der Chef der MV-Filmförderung, Olaf Jacobs.

Branchenvertreter aus MV hatten sich erst kürzlich bei Kulturministerin Bettina Martin (SPD) beschwert, dass die meisten geförderten Produktionsfirmen außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt seien. Sie forderten eine stärkere regionale Ausrichtung.