BSV-Rückraumspielerin trifft in der Nachspielzeit zum vielumjubelten 29:29-Ausgleich beim VfL Oldenburg.

Buxtehude/Oldenburg. Trainer Leszek Krowicki sprang von der Bank auf, reckte die Arme in die Höhe und feierte schon den Heimsieg. Nur ein paar Sekunden später wich die Freude blankem Entsetzen. Jana Stapelfeldt vom Buxtehuder SV wuchtete den letzten Freiwurf an der Mauer des VfL Oldenburg vorbei und traf genau in den Torwinkel. Während sich die Gastgeberinnen in der EWE-Arena enttäuscht zu Boden fallen ließen und den Tränen nahe waren, jubelten die Gäste aus Buxtehude. Jana Stapelfeldt hatte ihrem Bundsliga-Team mit ihren zwölften Treffer zum 29:29 einen wichtigen Punkt gerettet.

Ein glücklicher, aber verdienter Punkt, wie Trainer Dirk Leun sagte. Das Unentschieden bedeutet für den Buxtehuder SV aber viel mehr. "Jetzt können wir beruhigt in die Winterpause gehen", sagte Manager Peter Prior. Vergessen sind die drei Niederlagen gegen Leipzig, Leverkusen und Blomberg. "Der Punktgewinn wird als positives Erlebnis in Erinnerung bleiben", so Prior, "ist ganz wichtig für die Moral." Fatal wäre es gewesen, mit einer weiteren Niederlage in die WM-Pause zu gehen.

Das Nordderby vor nur 565 Zuschauer gehörte zu den besseren Duellen, lebte von Emotionen, war kampfbetont und wurde von vielen Beobachtern als hochklassig eingestuft. Keine der beiden Bundesligateams konnte sich auf mehr als zwei Tore absetzen, die Führungen wechselten ständig. Die Partie blieb bis zum Schluss spannend. Angie Geschke, mit zehn Treffern beste Oldenburger Werferin, hatte zwei Minuten vor dem Ende das 29:28 erzielt. Genügend Zeit für Buxtehude, zum Ausgleich zu kommen. Doch die VfL-Abwehr steht sicher. Dirk Leun nimmt eine Auszeit. Isabell Klein versucht, Jana Stapelfeldt anzuspielen. Wiebke Ketelhut erwischt den Pass, die Zeit ist abgelaufen. Weil die Oldenburger Abwehrspielerin im Kreis steht, gibt es einen Freiwurf in der Nachspielzeit. Und der sitzt.

Oldenburg scheint für Jana Stapelfeldt ein gutes Pflaster zu sein. Schon beim Wunderhorn-Turnier hat die wurfgewaltige Rückraumspielerin zweimal einen Freiwurf nach Spielende verwandelt. Jana Stapelfeldt dreht vor allem in der zweiten Hälfte auf, warf dort elf ihrer zwölf Tore. Trainer Dirk Leun hatte sie auf die rechte Rückraumseite beordert, um Isabell Nagel eine Verschnaufpause zu gönnen. Ein gelungener Schachzug. Kritisch ging Leun mit den Schiedsrichtern um, bemängelte die einseitige Handhabung und handelte sich eine gelbe Karte ein.

Die Tore: Jana Stapelfeldt (12/3), Diane Lamein (4), Isabell Klein (4/1), Maxi Hayn (4/3), Randy Bülau, Friederike Lütz, Kaja Schmäschke, Lone Fischer (alle 1)