Die Punkte beim Fußball-Oberligisten Eintracht Northeim hingen gestern für den FC Hansa Lüneburg so hoch wie die Stadt von der Salzstadt entfernt ist. Im Klartext: Hansa verlor sein Auswärtsspiel beim am weitesten entfernten Gegner völlig verdient mit 2:3 (0:2).

Lüneburg. "Bei genauer Betrachtung haben wir die Weichen für die Niederlage in der ersten Halbzeit gestellt", analysierte Hansa-Co-Trainer Thomas Oelkers nach dem Schlusspfiff, der nach einer turbulenten vierminütigen Nachspielzeit ertönte. In den letzten Sekunden hatten Eugen Krasnikow und Benjamin Tillack mit hochkarätigen Chancen den Ausgleich auf dem Fuß. "Wenn man ehrlich ist, wäre das mögliche 3:3 nicht verdient gewesen", befand Oelkers sportlich fair. Als Grund für die Niederlage bei "einem spielerisch unterlegenen Team" nannte die rechte Hand von Hansa-Coach Ralf Sievers: "Wir haben uns in den Zweikämpfen den Schneid abkaufen lassen."

Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Benjamin Tillack die erste hochkarätige Chance nach zehn Minuten zur Führung genutzt hätte. Fakt aber ist, dass Northeim nach gut einer halben Stunde zuerst traf und eine Minute vor der Halbzeit zum 2:0 nachlegte. Zweimal hatte die Hansa-Abwehr geschlafen und einen "durchgesteckten Ball" nicht abfangen können. Nach dem Anschlusstreffer von Felix Beck (52.) keimte noch einmal Hoffnung auf, doch nur acht Minuten später folgte die Ernüchterung: 3:1 für Northeim. Es spricht für die Moral von Hansa, dass der Elf in Unterzahl - Beck hatte in der 82. Minute Gelb-Rot gesehen - der erneute Anschluss und um ein Haar der Ausgleich gelang.