137 Teilnehmer im Alter zwischen zehn und 71 Jahren quälten sich über die anspruchsvolle Strecke. 15 000 Besucher feuerten sie unmittelbar vor Beginn des Festumzuges zum Heideblütenfest an.

Amelinghausen. Selbst Petrus schien Spaß am 60. Heideblütenfest in Amelinghausen zu haben, denn er ließ die Sonne vom blauen Himmel strahlen. Die leichte Brise erleichterte es den 137 Läufern, die anlässlich der Feierlichkeiten beim Volkslauf um den 15. Heideköniginnenpokal ihr Bestes gaben. Sehr zufrieden zeigte sich der MTV-Lauftreffleiter Dr. Rüdiger Carlberg. Alle Läufer wurden im Ziel von ihm mit einer Teilnahmemedaille ausgezeichnet. Rund 15 000 Besucher waren zum Heideblütenfest angereist und säumten die Straßen auf der 8,4 Kilometer langen Strecke, die in fünf Runden durch den Ortskern führte. Für diese lange, asphaltierte und durch lange Steigungen sehr anspruchsvolle Strecke hatten sich die erfahrenen Läufer bestens vorbereitet.

Ein bei den Organisatoren vertrautes Gesicht war das von Hans-Detlef Jacobi vom TSV Adendorf. An jedem Heideköniginnenpokal-Lauf hatte der Rentner bisher teilgenommen. In den Vorjahren war er stets mit der Startnummer eins gestartet, diesmal ging die Startnummer 15 an ihn. Hinter der diesjährigen Teilnahme hatte lange ein Fragezeichen gestanden, da der 66-Jährige erst acht Wochen zuvor am Innenmeniskus operiert worden war. Jacobi ist einer jener 50 Läufer, die alle Hamburg-Marathons mitgelaufen sind. Seit 25 Jahren hat er sich dem Laufsport verschrieben. Um der anstrengenden Steigung auf dem Rundkurs gewachsen zu sein, trainierte er bis zu fünf Mal pro Woche. "Die Steigung am Scharnebecker Schiffshebewerk ist dieser sehr ähnlich. Daher habe ich dort für diesen Volkslauf trainiert" erklärte er. Soviel Einsatz lohnte sich, wenngleich er beim Zieleinlauf mit Schmerzen im Knie zu kämpfen hatte.

Auffallend groß war die Altersspanne der Läufer. Sie reichte von der zehnjährigen Tamara Mehrstedt bis zu Helene Elbing aus dem hessischen Pohlheim mit 71 Jahren. "Die ganz besondere Atmosphäre hat es mir angetan" erklärte Elbing. Anders als bei den meisten Volksläufen, die über eine Waldstrecke führen, haben die Teilnehmer beim Heideköniginnenpokal Gelegenheit, Stadtatmosphäre zu schnuppern. Und genau die Anfeuerungsrufe der zahlreichen Besucher trugen dazu bei, dass auch die jüngste Teilnehmerin Tamara Mehrstedt das Ziel erreichte. Erschöpft, aber glücklich sprang sie in die Arme ihrer Schwester Jessika.

Ein paar Sportler mobilisierten im Endspurt letzte Reserven und kämpften um die besten Platzierungen. Carsten Horn vom VfL Suderburg erreichte nach 30:56 Minuten als Erster das Ziel und nahm den Siegerpokal mit nach Hause. Zweiter wurde Olaf Matt (MTV Treubund Lüneburg/30:57 min.), gefolgt von Dennis Ulbrich (ohne Verein/30:59 min.). Bei den Damen siegte Regina Krüger (Fitforever) in 35:28 Minuten knapp eine Minute vor der A-Jugendlichen Julia Moysich vom TSV Adendorf. Der dritte Platz ging mit Heimvorteil und 36:53 Minuten an Lisa Zacharias vom Lauftreff des MTV Amelinghausen.