Henrik Hannöver landete nach insgesamt 13 Sektionen mit dem vom Konfirmationsgeld angeschafften neuen Bike auf Platz acht.

Lüneburg

Eine Strecke auf einer vorgegebenen Spur zu bewältigen, ohne dabei die Füße auf den Boden zu setzen, ist das Ziel beim Fahrradtrial. Für jeden "Fuß" erhält der Fahrer Strafpunkte. Bei fünf Punkten ist Schluss, dann gilt de Sektion als nicht bewältigt. Während die Regeln also relativ einfach sind, brauchten die jungen Radartisten, die auf dem Trialgelände des ADAC-Fahrsicherheitszentrums in Lüneburg auf ihren Fahrrädern unterschiedliche natürliche und künstliche Hindernisse wie Steilhang, Stufen, Baumstämme und Steine von Kantsteinhöhe bis zu 1,60 Meter hohe Zementbrocken zu bewältigen hatten, für ihr Freizeitvergnügen viel Kraft und einen hohen Grad an Geschicklichkeit. Beim 5. und 6. Lauf der norddeutschen Meisterschaften hatten die jungen Trialsportler vom Lüneburger Team Hansa Heimvorteil.

88 vor allem Jugendliche Trialer, so nennen sich die Fahrradartisten, waren bei den norddeutschen Titelkämpfen auf dem Lüneburger ADAC-Gelände an zwei Tagen am Start. Besonders erfreut war Mitorganisator Carsten Witthöft über die zehn Einsteiger, die zum erstenmal im Gelände auf Schnupperkurs gingen. "Unsere gesamten Vereinsräder waren im Einsatz", sagte der Fahrtleiter Mountainbike. Mit Michael Hempel stellte der ADAC-Ortsclub Lüneburg den Einsteigern sogar einen eigenen Betreuer zur Verfügung. Fahrradtrial gilt als Einstiegssportart für Motorradtrial. Um mit den rund 75 Kilogramm schweren Motorrädern ins Gelände zu gehen, bedarf es jedoch bestimmter körperlicher Voraussetzungen in Sachen Kraft und fortgeschrittener Geschicklichkeit. Besonders gut zurecht kamen auf ihrer Heimstrecke, wo sie regelmäßig am Sonnabend ihr vereinsinternes Training absolvieren, die in der Jugendklasse startenden Sebastian Gaßmann und Henrik Hannöver, die beide gerade erst an den deutschen Titelkämpfen in Osnabrück teilgenommen hatten und dort mit guten Platzierungen auf sich aufmerksam machten. Gaßmann rangierte am Ende auf Platz acht, Hannöver auf zehn. In Lüneburg sprangen für Sebastian Gaßmann Platz drei und für Henrik Hannöver Platz acht heraus. Dabei bestritt Henrik Hannöver (Jahrgang 94) seinen ersten Wettkampf mit seinem neuen Bike, das er sich gerade von seinem Konfirmationsgeld angeschafft hatte. "Aufgrund seiner körperlichen Entwicklung wurde es Zeit, dass er auf ein 20-Zoll-Rad wechselte", erzählte Carsten Witthöft. In der Gesamtwertung liegt Henrik Hannöver vor dem siebten und letzten Lauf der norddeutschen Meisterschaften in Idstein auf Platz neun. Sebastian Gaßmann liegt punktgleich mit den drei Führenden auf Rang vier und hat es noch selbst in der Hand, am Ende auf einem Podestplatz zu stehen. Die Plätze eins und zwei bei den Schülern U 11 belegten an beiden Tagen Leon Hentschel und Franka Kressel. Damit steht Leon Hentschel, der auch die Gesamtwertung souverän anführt, kurz vor dem Gewinn der norddeutschen Meisterschaft. Das wäre ein schöner Erfolg auch für das ADAC Hansa Team in Lüneburg, das seit 25 Jahren Fahrradtrial anbietet.