Statt Startgeld zu erheben, baten die Veranstalter um einen Obolus für den Nachbau eines Segelschiffes.

Lüneburg

Sonnenschein und angenehme Temperaturen lockten am Wochenende zahlreiche Volksläufer zum ersten Salzewer-Lauf nach Lüneburg. 410 Starts waren den Veranstaltern gemeldet worden, 310 Läufer und Walker erreichten das Ziel. Die Volkshochschule Region Lüneburg, job.sozial, die ARGE, das Deutsche Salzmuseum und der Arbeitskreis Lüneburger Altstadt sowie als sportlicher Organisator der MTV Treubund Lüneburg hatten diesen Volkslauf der besonderen Art organisiert.

Von der Erhebung eines Startgeldes hatte man bewusst Abstand genommen und stattdessen um eine Spende zugunsten des im Bau befindlichen Salzewers gebeten, dem Nachbau eines historischen Segelschiffs, das am Salzmuseum von jungen Erwachsenen unter 25 Jahren nach alten Plänen gebaut wird. Damit soll den jungen Menschen eine berufliche Perspektive geboten werden. "Ich habe durch die Lehrer und mein Engagement eine Lehrstelle als Dachdecker erhalten" erzählt Kevin Schäfer aus Südergellersen nicht ohne Stolz.

Vier Monaten war Kevin mit der Aufplankung des Ewers beschäftigt, der Anfang 2010 nach rund 18 Monaten Bauzeit fertig sein soll. Ein Selbstverständnis für die Baucrew, den Lauf auch selbst zu unterstützen. Die beiden Laufstrecken, ein Hauptlauf über 8,5 Kilometer und ein Trimmlauf von 5 Kilometern Länge, führten über den Treidelpfad entlang der Ilmenau in Richtung Bardowick. Die Siegerin und den Sieger der jeweiligen Läufe erwartete jeweils ein Pokal als Anerkennung. "Das letzte Stück übers Kopfsteinpflaster war das schwerste" keuchte ein Läufer nach Atem ringend, als er seinen Transponder zurückgab und schüttete sich den ersten Wasserbecher über den Kopf. Für die Schulkinder der Herman-Löns-Schule war die Strecke kein nennenswertes Hindernis. Sie legten auf der Zielgeraden, begleitet von den Anfeuerungsrufen der Besucher, sogar noch einen tollen Endspurt hin.

Seit 25 Jahren hat sich Knut Erdtmann aus Hohnstorf an der Elbe dem Laufsport verschrieben. Nachdem ihn eine Verletzung zurückgeworfen hatte, war er beim Salzewer-Lauf mit seiner Leistung zufrieden. Es reichte für Platz drei. Stefan Schuster vom TSV Hitzacker, der die Trimmstrecke lief, erreichte als Erster das Ziel und erhielt einen Pokal aus den Händen vom Lüneburger Bürgermeister Eduard Kolle.

Die Sieger: 8,5 Kilometer-Hauptlauf: Damen: 1. Julia Moysich (TSV Adendorf) 40:06 min.; 2. Elisabeth Waltke (Lüneburg) 40:46 min., 3. Andrea Wolgast (MTV Amelinghausen) 43:12 min. Herren: 1. Julius Rieckhoff (VfL Lüneburg) 33:51 min., 2. Martin Lindner (Halstenbecker TS) 33:58 min., 3. Knut Erdtmann (TuS Hohnstorf) 34:32 min.

5 Kilometer Trimmlauf: Damen: 1. Katrin Goldbeck (Amelinghausen) 26:57 min., 2. Friederike von Schack (Salzwerkstatt) 27:29 min., 3. Dörte Habermann (SV Jelmstorf) 29:02 min. Herren: 1. Stefan Schuster (Hitzacker) 19:31 min., 2. Martin Hartwig (Adendorf) 21:17 min., 3. Udo Roloff 22:25 min.

Walking: 5 km Damen: 1. Anna Kleinspehn-Ammerlahn 48:05 min., 2. Anita Lübbers 48:21 min., 3. Rose-Marie Mundhenke (TSV Adendorf) 48:26 min. 8,5 km Herren: 1. Friedrich-Wilhelm Martin (TuS Hohnstorf) 1:11,21 std., 2. Hans Wolf 1:15,44 std.