Lüneburg - Eigentlich deutete vieles darauf hin, dass Thomas Hähl, Volleyball-Trainer des Männer-Regionalligisten SVG Lüneburg, seinen Rücktritt verkünden wird. Doch plötzlich ist alles ganz anders. Nachdem die Lüneburger sich von vielen Seiten anhören mussten, dass sie bei der Aufstiegsrunde in Gransee bei Berlin den möglichen Sprung in die 2. Bundesliga verschenkt hätten, ist der Zweitliga-Aufstieg nun doch noch möglich. Der Grund: zum jetzigen Zeitpunkt sieht es so aus, dass der Berliner TSC aus der 2. Bundesliga zurückzieht. Der dritte Aufstiegsrundenplatz der SVG Lüneburg (hinter Bayer Leverkusen und dem Lindower SV Grün-Weiß) würde dann den Aufstieg bedeuten. "Bundesliga zwei? Von Januar 2010 an bin ich dabei", sagt Jannis Koch, der wegen seines Studiums für ein Jahr pausieren wollte.

Dass Trainer Hähl nicht zurücktritt, liege aber nicht an der Spielklasse, in welcher das SVG-Team in der Saison 2009/2010 antritt. Ihm gehe es vielmehr darum, ein Team und ein Umfeld mit Perspektiven zu haben. So müsse auch wieder ein starker Jugend-Unterbau installiert werden, wobei eine Zusammenarbeit mit den Schulen erforderlich sei. Manager Andreas Bahlburg aber wird in den kommenden zwei Wochen zunächst versuchen müssen, die Mannschaft mit zweitligatauglichen Spielern zu verstärken. In Frage kommt es, eigene Volleyballer doch für die Bundesliga zu begeistern und Aktive aus dem Raum Hamburg (zum Beispiel vom Eimsbütteler TV und vom Aufstiegsrunden-Vierten 1. VC Norderstedt) zu gewinnen.

Die Personalfrage ist und bleibt das vorrangige Problem. Möglicherweise genügt angesichts dieser offenen Frage auch der Jahresetat von 40 000 Euro nicht mehr. Dass die Situation innerhalb der nächsten 14 Tage geklärt werden muss, hat einen einfachen Grund. Nimmt die SVG Lüneburg den Zweitliga-Aufstieg bis zum 31. Mai nicht wahr, muss sie "nur" 3000 Euro bezahlen. Vom 1. Juni an kostet ein Nichtantritt 8000 Euro. (ml)