Im Interview bewertet CDU-Ratsherr und Mitglied des Bundestages Eckhard Pols die vergangene Legislaturperiode im Rat der Stadt Lüneburg.

Abendblatt: Was war Sie Ihr größter Erfolg während der vergangenen fünf Jahre im Rat?

Eckhard Pols: Die Verhinderung der Sparkassenfusion mit Harburg-Buxtehude. Eine Fusion hätte nach den Verhandlungsergebnissen erhebliche Nachteile für den Wirtschaftsstandort Lüneburg gehabt. Ich verweise auf die fusionierte Sparkasse Uelzen-Lüchow-Dannenberg. Die hat einen Abzug von 60 Mitarbeitern aus Dannenberg und eine Degradierung zur Geschäftsstelle für Dannenberg zur Folge gehabt. Eine Fusion hätte nur Sinn gemacht, wenn Lüneburg als Oberzentrum gestärkt worden wäre.

Was buchen Sie als Misserfolg ab?

Pols: Die schwierige Zusammenarbeit mit dem Gruppenpartner SPD. Das ist zum Teil zu Lasten eines klaren Profils der CDU als Kommunalpartei gegangen. Vor allem die von Herrn Dörbaum (SPD, die Red.) initiierten Resolutionen gegen irgendwelche vermeintlichen Absichten der Bundespolitik waren nur Effekthascherei. Eine derartige "Resolutionitis" bringt uns aber als Stadt Lüneburg nicht weiter.

Wessen Arbeit hat Ihnen im Rat am meisten imponiert?

Pols: Die meiner Fraktionskollegen. Wir haben trotz der schwierigen Rahmenbedingungen als Team gut zusammengearbeitet.

Worüber haben Sie sich geärgert?

Pols: Die Sitzungsuhrzeiten sind für Berufstätige sehr ungünstig. Wer im Erwerbsleben steht, kann sich die Zeit nicht so gut einteilen. Dies schreckt viele ab, sich für ein solches Ehrenamt zu engagieren. Hier erhoffe ich mir vom Oberbürgermeister für die nächste Wahlperiode mehr Entgegenkommen.

Wie viel Prozent von dem, was Sie sich vorgenommen hatten, ist eingetreten?

Pols: Dies lässt sich in Prozenten schlecht ausdrücken. Im Grunde darf man nie aufhören, besser zu werden.

Warum treten Sie bei der kommenden Kommunalwahl wieder an?

Pols: Ich trete wieder an, weil ich meiner Heimatstadt eng verbunden bin und unsere Familie hier seit Generationen ansässig ist. Auch in den nächsten fünf Jahren möchte ich die Zukunft Lüneburgs mitgestalten. Die Entscheidungen im Rat und den anderen Gremien betreffen das alltägliche Leben der Lüneburger. Deshalb liegen mir die Städte und Gemeinden auch bei meiner Arbeit als Bundestagsabgeordneter besonders am Herzen.