Studierende kommentieren mit beißendem Spott Senatsstreit um die Wiederwahl des Uni-Vizepräsidenten Holm Keller

Lüneburg. Mit einer spontanen Demonstration protestierten Studierende der Leuphana am Mittwochnachmittag gegen die erneute Sitzung des Senats der Leuphana. Einberufen worden war das Gremium dem Vernehmen nach, weil in einer vorausgegangenen Sitzung vor Wochenfrist der Universitätsvizepräsident Holm Keller in geheimer Wahl nicht die notwendige Stimmenmehrheit für die Verlängerung seiner Amtszeit erhalten hatte.

"Uns geht es darum, dass ein demokratisch erzieltes Wahlergebnis auch umgesetzt wird. Alles andere wäre undemokratisch und intransparent", sagte Freya Rudek vom Öffentlichkeitsreferat des AStA.

Die Studierenden mutmaßen, dass der Senat jetzt so lange wieder zusammengerufen werden soll, bis das Wahlergebnis - pro Keller - endlich stimmt. Und fassen das, was da hinter verschlossenen Türen gerade abläuft, so zusammen: "Flatrate wählen".

Überdies führte die neuerliche Zusammenkunft der Senatoren offenbar zu keinem neuen Sachstand. Die Einsetzung einer Findungskommission, um die Stellenausschreibung für den Vizepräsidenten der Universität voranzutreiben, wurde vom Senat abgelehnt, heißt es auf dem Campus. Das Gremium werde indes auch am nächsten Mittwoch tagen. Offizielle Stellungnahmen gibt es nach wie vor nicht, auch das Präsidium schweigt weiter. AStA-Sprecher Steffen Riemenschneider: "Wir finden es unmöglich, dass das Wahlergebnis nicht veröffentlicht wird und niemand darüber sprechen darf."