Lärmschutz schnell und kostengünstig: Stadt will bis zum Sommer Limit einführen. Lastwagen sollen maximal 60 km/h fahren dürfen

Lüneburg. Die Hansestadt Lüneburg will noch bis zu den Sommerferien ein neues Tempolimit für die Ostumgehung einführen. Für Autos sollen dann 80 Stundenkilometer gelten, für Lastwagen nur 60 Kilometer pro Stunde. Ziel ist mehr Lärmschutz für die Anwohner in Moorfeld. Und die Reduzierung des Tempos ist die schnellste und kostengünstigste Variante.

Möglich ist der Schritt jetzt, weil der Landkreis einen nachträglichen, ergänzenden Planfeststellungsbeschluss für die Straße erstellt hat. Das wurde formell nötig, weil mittlerweile weit mehr Fahrzeuge die Strecke nutzen als in den ursprünglichen Planungen 1981 vorgesehen. In dem Beschluss wird ein Tempolimit zwar nicht festgeschrieben, der Landkreis hat der Stadt jedoch die Prüfung solcher Anordnungen empfohlen. Vorgesehen sind laut dem Beschluss zudem Flüsterasphalt, Lärmschutzfenster und spezielle Lüftungsanlagen.

Lüneburgs Verkehrsdezernent Markus Moßmann sagt dazu: "Flüsterasphalt und Lärmschutzfenster können ja nicht von heute auf morgen eingebaut werden. Ein Tempolimit dagegen wäre kostengünstig und relativ schnell zu realisieren." Nachteil laut Stadtverwaltung: Der Effekt eines Tempolimits von 80 km/h für Pkw und Lkw werde auf 1,1 db weniger am Tag und 0,8 db weniger in der Nacht errechnet, das sei für das menschliche Ohr kaum wahrnehmbar. Die Stadt werde darum einen Schritt weiter gehen und Tempo 80 für Pkw und Tempo 60 für Lkw anordnen, und zwar längstens bis zum Bau der Autobahn 39. Moßmann kündigt an: "Wir werden die Polizei und die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr beteiligen. Bis zum Beginn der Sommerferien wollen wir so weit sein."

Auf zusätzlichen Lärmschutz haben die Anwohner nach Angaben der Landkreisverwaltung einen Anspruch, weil der Lärm um mehr als 2,1 Dezibel mehr zugenommen hat als seinerzeit prognostiziert wurde. Zuständig für zusätzliche Maßnahmen ist der Bund als Eigentümer der Straße.

Vorgesehen ist nach Angaben der Landkreisverwaltung nun ein offenporiger Asphalt, so genannter Flüsterasphalt. Dadurch könne der Verkehrslärm für die Dauer von etwa acht Jahren um fünf Dezibel gedämpft werden. Eine solche Straßendecke wurde bereits 2009 in einer Richtung aufgetragen. Dies soll nun auch in der anderen Fahrtrichtung geschehen. Wo die gesetzlich vorgeschriebenen Lärmgrenzwerte dadurch noch nicht eingehalten werden, soll zusätzlich sogenannter passiver Schallschutz dafür sorgen, etwa durch belüftete Schallschutzfenster.

Wichtig sei, betont die Landkreisverwaltung, dass der verbesserte Lärmschutz "auch dauerhaft ohne Unterbrechung sicher gestellt wird, und zwar insbesondere für den Fall, dass bis zum 30. Juli 2015 nicht mit dem Bau der geplanten A 39 begonnen sein sollte". Für den Fall behalte sich der Landkreis Lüneburg weitere Auflagen vor, kündigte die Verwaltung an.