Soviel Konsens in Sachen Schulpolitik ist selten: Alle wollen es, das neue Fach Wirtschaft in den Schulen.

Schüler sehen sich dadurch für das Leben besser gerüstet, Schulleiter loben überwiegend die Vorteile eines solchen Unterrichts und die Wirtschaftsverbände unterstützen das Vorhaben ohnehin.

Auch der Zeitpunkt für die Initiative ist womöglich gar nicht schlecht gewählt. Die Landesregierung strickt ohnehin gerade an ihren Schulmodellen für die Zukunft. Auch wenn Kultusminister Bernd Althusmann mit seiner neuen Oberschule - ein Konglomerat aus der alten Hauptschule und der Realschule - im Moment viel Kritik einstecken muss: Dem neuen Gebilde könnte man mit dem Lehrfach Wirtschaft auch inhaltlich gleich ein Glanzlicht aufstecken und die neue Oberschule so für ihre Klientel attraktiver machen.

Nur ein Umstand dürfte den Reformeifer gewaltig bremsen. Noch gibt es nicht genügend Lehrer, die entsprechend ausgebildet sind, um unseren Kindern die Vorteile und Risiken der freien Marktwirtschaft hinreichend erklären zu können. Noch arbeiten sich Lehrkräfte anderer Disziplinen daran ab, ein bisschen Ökonomie in den Unterricht zu tragen.

Damit sich das ändert, müsste man nur eines tun: Geld in die Hand nehmen, damit die Universitäten ihre Lehrerbildung in diesem Punkt erweitern können. Doch dieses Geld hat niemand. Diesen Faktor eingerechnet werden wir wohl doch noch eine ganze Weile auf die Einführung des Faches Wirtschaft an den Schulen warten müssen.