Der Lüneburger Kreistag hat das Signal für den Metronom auf Grün gestellt. Bei der Sitzung gestern im Bleckeder Haus votierte der Kreistag bei nur einer Gegenstimme dafür, die Zukunft der Privatbahn zu sichern.

Bleckede. Eine norddeutsche Lösung soll nach dem Willen der Abgeordneten her, damit der Metronom auch künftig zwischen Lüneburg, Hamburg und Uelzen fahren kann. Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) wird aufgefordert, sich dafür einzusetzen.

Hintergrund ist die Sorge des Kreistages, dass ein nicht kontrollierbarer Konzern den Metronom übernehmen könnte und damit der regionale Schienennahverkehr auf der Strecke bleibt. Wie berichtet, kauft die Bahn das britische Unternehmen Arriva, das 87,5 Prozent der Aktien an der Osthannoverschen Eisenbahn (OHE) hält, der wiederum 60 Prozent der Anteile an der Niedersachsen Bahn AG gehören, die als Hauptgesellschafter zu 69,9 Prozent am Metronom beteiligt ist. Die Bahn muss die deutschen Zweige der Arriva verkaufen. So will es die EU. Der Konzern bietet diese aber nur als Gesamtpaket an, zu dem der Metronom gehört.

Karlheinz Fahrenwaldt, Vorsitzender der Fraktion Die Linke, sagte während der Kreistagsdebatte, es gehe nicht darum, dass der Landkreis selber Geld investiere, sondern das Interesse der Hamburger Hochbahn als Partner der Kommunen für den Kauf weiterer Metronom-Anteile wecke. Die Hochbahn hält mit ihrer Tochter Benex-Holding bereits 25,1 Prozent an der Regionalbahn. "Der Metronom hat neue Maßstäbe in der Qualität gesetzt. Deshalb sind viele Menschen erst auf den Nahverkehr umgestiegen", so Fahrenwaldt. Zudem müssten die Arbeitsplätze in dem Unternehmen erhalten bleiben, das schwarze Zahlen schreibe.

Heiko Dörbaum (SPD) sagte mit Blick auf 10 000 Pendler, die täglich zur Arbeit nach Hamburg fahren: "Nur die hohe Qualität des Metronoms garantiert, dass die Menschen nicht mit dem Auto nach Hamburg fahren." Das müsse im Interesse des Landkreises so bleiben, ergänzte SPD-Fraktionschef Franz-Josef Kamp: "Wir brauchen einen norddeutschen Verbund, in dem wir uns mit allen betroffenen Landkreisen absprechen, wie wir den Metronom erhalten können." Die Einflussnahme auf das Unternehmen sei wichtig, um mindestens das jetzige Angebot des Metronoms zu sichern, sagte Martin Köne, Fraktionsvorsitzender der Grünen.

Laut Meinhard Perschel (CDU) seien in erster Linie die norddeutschen Bundesländer gefragt bei einem Metronom-Kauf, nicht der Kreis: "Wir können als Landkreis kein Geld in die Hand nehmen, weil wir es nicht haben." Fraktionskollege Günter Dammann kritisierte die Lobhudelei für den Metronom: "Es ist kein Service, wenn Fahrgäste im Zug keine Fahrkarten nachlösen können und aussteigen müssen."

Das blieben indes die einzigen negativen Worte zur Privatbahn. Karin-Ose Röckseisen (FDP) brachte die Meinung der großen Mehrheit auf den Punkt. "Wir freuen uns, dass sich der Landkreis für die Interessen seiner Bürger einsetzt", sagte sie.