Linke im Landtag warnt vor Strahlenbelastung durch Castortransport

Lüchow/Lüneburg. Die CDU-Landtagsabgeordnete Karin Bertholdes-Sandrock aus Lüchow fordert eine Alternative zu Gorleben: "Ich spreche mich für eine zeitnahe alternative Standortsuche in anderen Bundesländern aus, auf die im Falle der Nicht-Eignung von Gorleben unverzüglich zugegriffen werden kann." Sie sei zwar für eine Weitererkundung des Salzstocks, aber diese müsse ergebnisoffen sein. "Glaubwürdig ist dies nur, wenn wir auch die Nicht-Eignung in Betracht ziehen. Wir brauchen in der Endlagererkundung eine gesellschaftliche Akzeptanz über Wahlperioden hinaus."

Von der Bundesregierung erwarte sie, dass CDU und FDP auch in anderen Bundesländern auf mögliche Alternativen zu Gorleben hinarbeiten. Zudem erwarte sie Verhandlungen der Landesregierung mit dem Bund über einen Ausgleich für die Endlagersuche. Die Gespräche müssten bereits mit Beginn der Weitererkundung starten. Es müsse politische und finanzielle Entscheidungen von Bund und Land zugunsten der infrastruktureller Weiterentwicklung des Landkreises Lüchow-Dannenberg geben, so Bertholdes-Sandrock.

Sie sieht auch die anderen Parteien in der Pflicht: "Wer unablässig eine alternative Standortsuche fordert, muss sich in seinem eigenen süddeutschen Bundesland und seiner eigenen Partei dafür stark machen. Alles andere ist Heuchelei." Ob Gorleben als Endlagerstandort in Frage kommt, ergebe sich allein aus der wissenschaftlichen Beurteilung der Eignung nach Beendigung der Erkundung, sagt sie. Vorherige Festlegungen lehne sie ab, fordere aber einen Informationsprozess mit hoher Transparenz und größtmöglicher Einbindung der Bevölkerung.

Die Linke im niedersächsischen Landtag hat im Vorfeld des Castor-Transportes vor einer Gefährdung der Bevölkerung und der Polizisten durch eine erhöhte Strahlenbelastung gewarnt. Die von den Castor-Behältern ausgehende Neutronenstrahlung sei höher als offiziell angegeben.

"Die Internationale Strahlenschutzkommission geht immer noch von einer niedrigeren Gefährdung aus als ihr eigener wissenschaftlicher Beirat. Die Politik hält sich jedoch an die Angaben der Strahlenschutzkommission und hinkt somit weiterhin den wissenschaftlichen Erkenntnissen hinterher", kritisiert der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Kurt Herzog, aus dem Wendland. Die Bewohner des Wendlands und die Polizisten, die den Castor begleiten, würden zum Wohl der Atombetreiber gesundheitlich belastet.

"Das verstößt gegen das Strahlenminimierungsgebot", so Herzog. Zumal laut Innenministerium wohl nicht alle begleitenden Polizisten mit Dosimetern ausgestattet werden könnten. Bei jenen ohne soll die Belastung berechnet werden. "Absurd", so Herzog.