Er wolle die fehlenden Unterlagen bis zur Sommerpause bei der Stadtverwaltung einreichen, sagte Jürgen Sallier im Juni der Lüneburger Rundschau.

Bis dato hat er das nicht getan. Und Sommerpause ist bereits.

Nicht zum ersten Mal hat der Investor, der in der Lücke zwischen Frommestraße und Bastionsstraße einen umstrittenen Neubau plant, eine solche Ankündigung gemacht und ihre Umsetzung verschoben. Immer wieder heißt es, der Bauantrag müsse noch überarbeitet werden. Derweil richtet die Stadt immer mehr Messpunkte ein, über die sie die Senkungen im Untergrund beobachten will.

Mittlerweile hat es den Anschein, Formulierungen über die Pläne des Investors müssten demnächst statt im Präsens im Imperfekt abgefasst werden. Dergestalt, dass in naher oder mittelfristiger Zukunft zu schreiben sein wird: der in der Baulücke zwischen Frommestraße und Bastionsstraße ein Neubauprojekte plante.

Und der die Planungen letztlich aufgab, weil sie sich wirtschaftlich nicht rechneten. Weil der Untergrund der Fläche, mitten im Senkungsgebiet gelegen, zu unvorsehbar nachgibt. Und weil mögliche Schäden an bestehenden Nachbarhäusern ein zu hohes Risiko darstellen, für das der Bauherr haften müsste. Und weil sich für die Preise, die Eigentumswohnungen dann letztlich kosten würden, vermutlich nicht ausreichend Käufer finden würden - das Neubaugebiet Standortverwaltung mit seinen Luxus-Penthouses lässt grüßen.

Die Bürgerinitiative, die vor zwei Jahren gegen das Projekt mobil gemacht hat, würde solche Sätze sicher gerne lesen. Werden sie Realität, stellt sich die nächste Frage: Was passiert dann mit dem Grundstück? Noch viel länger als quasi-öffentlich genutzten Garten wird der Eigentümer es wohl nicht sehen wollen. Und ob er einen Käufer für die Senkungsfalle finden würde, wäre die übernächste Frage.