Eigentümer des denkmalgeschützten Objekts soll sich erklären

Lüneburg. Der Vorsitzende des Vereins "Lüneburg Capitulation May 4th 1945" fordert den neuen Besitzer des Waldhauses Häcklingen auf, sich öffentlich bekannt zu machen. In einer Mitteilung an die Medien schreibt Dr. Rainer Sabelleck, es sei an der Zeit, dass sich der neue Eigentümer namentlich vorstelle. Das denkmalgeschützte Haus, betont der Historiker, sei auch nach dem Eigentümerwechsel "weiter in Gefahr": Schranke und Zaun stünden beispielsweise offen.

Angesichts der Abholzaktionen auf dem Gelände der ehemaligen Psychiatrischen Klinik kommen bei Sabelleck, der ein Ausstellungszentrum aus dem Gebäude machen wollte, "Erinnerungen an den im Sommer 2009 erfolgten Abriss der historischen Nebengebäude der Villa aus der Kaiserzeit hoch". Nach der Obstbaumplantage seien in diesem Jahr viele alte Bäume vernichtet worden. Ein mögliches Trostpflaster für den Vereinsvorsitzenden: Das Schild des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege, das auf den Status des geschützten Denkmals hinweist, steht mittlerweile wieder. Der vormalige Inhaber des Grundstücks hatte es abbauen lassen.

"Wir haben jahrelang dazu beigetragen, dass das Waldhaus Häcklingen bis auf den heutigen Tag gerettet worden ist und seit über vier Jahren unter dem Denkmalschutzschirm des Landes Niedersachsen und seiner Institutionen steht", sagt Sabelleck. "Wir erwarten, dass das Haus respektive Denkmal umgehend den längst ergangenen Vorgaben der obersten Denkmalschutzbehörde (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, d. Red.) entsprechend von den Verantwortlichen vor Ort gesichert wird und erhalten wird." 1906 als Frauenschule erbaut, steht das geschichtsträchtige Gebäude seit Jahren leer. Am 3. Mai 1945 hatte ein Hamburger Abgesandter im Rittersaal der Villa die Kapitulation der Hansestadt unterzeichnet.