Lüneburg. Zukünftig sollen Kinder und Jugendliche aktiv an kommunalen Entscheidungen beteiligen werden. Ein Gesamtkonzept, wie dieses Ziel im Landkreis Lüneburg erreicht werden kann, hat Professor Waldemar Stange von der Leuphana Universität dem Jugendhilfe-Ausschuss des Landkreises mit vielen Hintergrundinformationen zur Jugendpartizipation vorgestellt.

"Frühe Partizipationserfahrungen von Kindern und Jugendlichen wirken sich positiv auf das spätere Engagement aus", sagte Stange, "wer schon als junger Mensch ernst genommen wird und mitbestimmen darf, bringt sich als Erwachsener eher aktiv in die Kommunalpolitik ein."

In vielen Bereichen könnten Kommunen vom Wissen profitieren, das Kinder und Jugendliche über ihre Lebenswelt mitbringen, und mit ihrer Hilfe bürgerfreundliche und dauerhafte Lösungen finden. So kennen Kinder beispielsweise gefährliche Stellen an ihrem Schulweg genau, die bei der Verkehrsplanung berücksichtigt werden sollten. Ein weiterer Aspekt ist die Jugendhilfe. Wo gibt es im Landkreis Angebote für Jugendliche, reichen sie aus, wo lässt sich nachbessern?

Für den Landkreis Lüneburg stellt sich der Experte ein auf Dauer angelegtes Beteiligungskonzept für Kinder und Jugendliche mit drei Ebenen vor: einem Jugendparlament auf Kreisebene, maßgeschneiderte Modelle wie etwa Kinder- und Jugendbeiräte für die Sozialräume sowie besondere Partizipationsstrukturen für die Schulen.

Aufgebaut werden könnte das Vorhaben gemeinsam mit den Samtgemeinden Amelinghausen, Gellersen und Ilmenau, die sich die Verbesserung der Kinder- und Jugendpartizipation ebenfalls als Ziel im Rahmen ihres Lokalen Aktionsplans gesteckt haben. Neben der Nutzung der Finanzierung aus dem Lokalen Aktionsplan und der damit verbundenen Bundesmittel stehen dem Landkreis Lüneburg zur Unterstützung von Maßnahmen rund 16 000 Euro im Haushaltsplanentwurf 2012 zur Verfügung. Die Ausschuss-Mitglieder werden sich beraten und bei ihrer nächsten Sitzung über das Konzept entscheiden.