Prozess um Karsten Hilsen, 52, geht erst eine Woche später weiter als geplant

Lüneburg. Der Prozess gegen den "Keks-Dieb" Karsten Hilsen wird nicht wie geplant heute, sondern erst am Donnerstag, 26. Januar, um 14 Uhr vor dem Landgericht Lüneburg fortgesetzt. Der Grund: Das Gericht hat dem Beschuldigten jetzt doch einen Pflichtverteidiger zur Seite gestellt, und dem ist es heute nicht möglich, zur Verhandlung zu kommen.

"Der Pflichtverteidiger hat keine Zeit", sagte Gerichtssprecherin Fatima Natho gestern. Wie berichtet, hatte Hilsen (52) am ersten Verhandlungstag vor gut einer Woche den Antrag auf einen Pflichtverteidiger gestellt. Das Gericht rund um die Vorsitzende Richterin Sabine Philipp hatte den Antrag abgelehnt mit der Begründung, die Tat wiege nicht schwer genug. Es geht um Hausfriedensbruch.

Im August 2010 hatte Karsten Hilsen das Gelände der "Scholze Confiserie" im Industriegebiet Hafen betreten und gemeinsam mit einem Kumpel Kekse mit abgelaufenem Verfallsdatum aus dem Mülleimer mitgehen lassen. Das Amtsgericht hatte den 52-Jährigen zu einem Bußgeld von 125 Euro verurteilt, während das Verfahren gegen den anderen eingestellt wurde.

Nach dem ersten Verhandlungstag der zweiten Instanz war Hilsen vom Gericht in Untersuchungshaft gekommen, weil er Bußgelder nicht beglichen hat. Zu den Beweggründen des Gerichts, dem 52-Jährigen nun doch einen Pflichtverteidiger zur Seite zu stellen, konnte die Sprecherin gestern keine Angaben machen.