Wichtig für den erfolgreichen Start in die Selbständigkeit ist ein überzeugendes Konzept. Dann lassen sich auch Geldgeber leichter finden.

Lüneburg. Die Wirtschaft laboriert noch an den Folgen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. Wer jetzt den Mut hat, sich selbständig zu machen, braucht ein ausgeklügeltes Konzept: "Als erstes sollte man den Markt prüfen. Ist meine Geschäftsidee tragfähig? Oder gibt es genug Angebote in dieser Richtung?

Erst wer den Markt nach Lücken durchsucht und geprüft hat, ob das Konzept zukunftsfähig ist, sollte sich im nächsten Schritt Beratung bei der IHK, bei der Handwerkskammer oder der N-Bank holen", rät Arno Steeg, Inhaber der Lüneburger Firma Firmstadt.

Der Berater hat einige Jungunternehmer auf dem Weg in die Selbständigkeit begleitet. Er rät: "Wer nach Konzepten für die Firmengründung sucht, kann sich am Anfang über das Internet informieren."

Groß denken, klein anfangen, lautet sein Ratschlag, denn das nötige Kapital zusammen zu bekommen ist nicht leicht: "In den Verhandlungen mit den Banken braucht man Ausdauer und Überzeugungskraft. Je besser durchdacht ein Konzept ist, um so eher finden sich Geldgeber", weiß Steeg. "Am Anfang sollte man bescheiden sein. Kredite müssen abbezahlt, Fördermittel gegenfinanziert werden. Wer zuviel Geld braucht, hat zu wenig Phantasie."

Wer bei einer Bank kein Gehör findet, kann versuchen, private Investoren ins Boot zu holen: Seit dem Frühjahr 2003 gibt es den Verein Banson e.V. Die 60 Mitglieder des Netzwerks, die auch unter dem Namen Business-Angels zusammenarbeiten, bieten eine Anschubfinanzierung für junge Unternehmen und geben einen Überblick über bereits existierende Unternehmensmodelle in der Region.

"Das Interesse privater Investoren an einem direkten Engagement bei den Start ups hat deutlich zugenommen", sagt Jürgen Enkelmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Lüneburg (W.LG). "Bei so genannten Matching-Abenden des Vereins Banson stellen die angehenden Unternehmen ihre Geschäftskonzepte einem Kreis von Investoren vor", sagt Enkelmann. Auf diese Weise bietet sich nicht nur die Chance, eine Finanzierung zu finden, sondern es werden auch Kontakte geknüpft.

Einen erfolgreichen Start mit Hilfe von Banson e.V. absolvierte die Firma Securepoint aus Lüneburg: "Auf der Banson Matching-Veranstaltung im September 2005 präsentierte Securepoint sein Unternehmenskonzept, um zusätzliches Kapital und auch Know-how einzuwerben", sagt Lutz Hausmann, Geschäftsführer der Securepoint. "Innerhalb kurzer Zeit konnte eine Finanzierung sowie ein Coaching in Zusammenarbeit mit Förderbanken realisiert werden", erinnert sich Hausmann.

Seine Firma entwickelt und vermarktet sogenannte UTM-Lösungen, die auch unter dem Namen "All-in-One"-Sicherheitslösungen bekannt sind: Damit können sich Unternehmen und Behörden durch Updates von Sicherheitssoftware vor den Bedrohungen aus dem Internet schützen.

Die Zusammenarbeit mit Banson e.V. verlief für die Firma problemlos: "Die Zusammenarbeit hat sich bewährt und ist schon seit vielen Jahren eng und vertrauensvoll. Bei der Beschaffung von Finanzmitteln für die Eigenkapitalfinanzierung in der Anlauf- und Frühphase sind junge Unternehmen zunehmend auf Business-Angels angewiesen. Sie helfen mit finanziellen Mitteln, aber auch mit ihrer Erfahrung als Manager und verbessern damit die Chancen von Unternehmen gerade in der Anlaufphase beträchtlich", sagt Lutz Hausmann.

www.banson.net