Auf ihren Schlitten fahren anstatt auf den Schulbänken sitzen konnten gestern Tausende Schüler in Stadt und Landkreis Lüneburg: Wegen “extremer Witterungsverhältnisse“, so die Begründung der Behörden, ist der letzte Schultag vor den Weihnachtsfeiertagen ausgefallen.

Lüneburg. Und so waren auf einmal schon einen Tag früher Ferien als gedacht. Damit fehlte zwar das Verabschieden vorm Jahreswechsel - und für manche Schüler wie Gero (7) auch die Schokolade, die er und seine Klassenkameraden voriges Jahr vor Weihnachten geschenkt bekommen haben. Und trotzdem befand der Zweitklässler gestern "Schlittenfahren, Rodeln, Schule" als Reihenfolge der Dinge, die er im Winter am liebsten macht.

Mit seinem Opa stiefelte er daher gestern Vormittag vom Zuhause an der Uelzener Straße direkt zum Rodelberg im Kurpark - und traf dort Moritz (9), der wie er selbst die Grundschule Im Roten Felde besucht, allerdings zwei Klassen über ihm. Moritz war mit Mama Thekla Kattenstroth (38) da, und für die war klar: "Bei so viel Schnee gehen wir natürlich Schlittenfahren, wenn die Schule ausfällt. Das ist doch das Beste, was man machen kann. So viel Schnee hatten wir schließlich seit Jahren nicht."

Anders als Geros Opa hatte sich Moritz' Mutter ihren eigenen Schlitten mitgebracht und düste im Wechsel mit den Jungs - oder auch mal alle drei zusammen - den Hang hinunter. Auch das ist für Thekla Kattenstroth gar keine Frage: "Wenn ich dabei bin, fahre ich natürlich auch!"

Na denn, schöne Ferien! Die Schule fängt wieder an am Donnerstag, 7. Januar - wenn es nicht so schneit wie gestern. Danach sieht es allerdings derzeit nicht aus, denn Plusgrade sorgten dafür, dass sich der Schnee vielerorts in Matsch verwandelte. Ob die Lüneburger mit einer weißen Weihnacht rechnen können ist fraglich. Meteorologen haben für die Weihnachtstage durchwachsenes Wetter angekündigt. An Heiligabend sollen die Temperaturen um den Gefrierpunkt, zwischen null und minus zwei Grad Celsius liegen. Dazu gibt es leichten Niederschlag. Ähnliche Temperaturen sind an den Feiertagen zu erwarten. Die Sonne lässt sich nur ab und zu blicken.

(carol)