Die Stadtverwaltung will erneut gegen die auf dem Bahnhofsvorplatz geparkten Fährräder vorgehen. Nicht wie in der Vergangenheit aus optischen Gründen, sondern diesmal aus Gründen der Sicherheit: Die Maschinen für Winterdienst und Reinigung kommen nicht mehr durch.

Lüneburg. "Die 1,50 Meter Breite, die wir für unsere Fahrzeuge brauchen, haben wir dort nicht", macht der Betriebshofchef der Abwassergesellschaft (AGL) deutlich. Ralf Dibowski: "Am Behindertenparkplatz und an der Kiss-and-Ride-Zone geht nichts mehr." Manueller Winterdienst sei zehn Mal teurer, "aber selbst von Hand kommen die Mitarbeiter kaum durch". Doch nach dem Gesetz gibt es keine wirkliche Eingriffsmöglichkeit für die AGL-Mitarbeiter oder die Stadt. Die Verwaltung schlug den Mitgliedern des Verkehrsausschusses am Montagnachmittag daher vor, eine entsprechende Regelung in die Straßenreinigungsordnung einzubeziehen.

Denn die Stadt ist bei Unfällen haftbar, stellte Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) klar - "wohl wissend", dass die Kontrolle ein Problem darstellen werde. Setzt die Stadt ihren Plan um, könnte sie im Bereich der freizuhaltenden Gehwege abgestellte Räder umsetzen, Bußgelder verhängen oder sich die Kosten erstatten lassen.

Wie genau die Satzung geändert wird und was mit den Rädern und ihren Besitzern passieren soll, entwickeln jetzt AGL und Verwaltung. Ihre Vorschläge legen sie dem Rat in der Januarsitzung zur Entscheidung vor.

Frühestens 2011 wird sich die Situation mit den Fahrrädern am Bahnhof entspannen. Dann will die Stadt auf dem Gelände der heutigen ESV-Halle eine weitere Abstellanlage bauen. Sie soll Platz für insgesamt 800 Räder bieten - allerdings ohne Dach, dafür aber kostenlos. Doch die Planungen dauern, weil die Deutsche Bahn laut Oberbürgermeister Mädge Schwierigkeiten beim Verkauf des Grundstücks macht.