Nach einer Umfrage unter bundesweit 9000 Industrieunternehmen erwartet die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Industrie- und Handelskammern (DIHK) im produzierenden Gewerbe für das nächste Jahr einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen.

Lüneburg. "Die Beschäftigungsabsichten der Großunternehmen sind weiterhin sehr negativ", sagt Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des DIHK. "Bis zu 300 000 Arbeitsplätze können im kommenden Jahr noch verloren gehen. Das betrifft vor allem Beschäftigte im Kraftfahrzeug- und Maschinenbau sowie in der Metallindustrie."

Der Grund für sinkende Beschäftigungszahlen in der Industrie liege nach wie vor in dem konjunkturellen Tief, das nach der weltweiten Finanzkrise deutschen Unternehmen zu schaffen macht: "Die Industrie hat zuletzt wichtige Schritte aus dem Konjunkturtal gemacht. Auch für die kommenden Monate sehen sich die Unternehmen auf einem guten Weg", sagt Wansleben. Trotz einer erwarteten Zunahme der Industrieproduktion um bis zu fünf Prozent in 2010 bleiben die Absatzzahlen hinter dem Niveau der Vorjahre zurück. "Um einen Abbau von Kapazitäten kommen viele Betriebe daher nicht herum", so der DIHK-Hauptgeschäftsführer.

Trotz der Produktionseinbrüche wird der Rückgang der Beschäftigtenzahlen allerdings geringer ausfallen als prognostiziert. Ein Grund dafür ist die moderate Entwicklung der Arbeitskosten. "Außerdem halten gerade mittelständische Betriebe so lange wie möglich an ihrer Stammbelegschaft fest. Sie hatten im letzten Aufschwung besonders große Probleme, geeignete Fachkräfte zu finden", erklärt Wansleben.