Manfred Lobinski (80) gehört zu den Bürgern, die geehrt werden. Er hat 1976 den Chor mit gegründet, in dem er noch immer singt.

Lüneburg. Angefangen zu singen hat Manfred Lobinski, da war er 19 Jahre alt. Jetzt ist er 80 und singt noch immer - als einziges Gründungsmitglied des Lüneburger Shanty-Chors. Für sein langjähriges Engagement im Chor ehrt die Hansestadt Lüneburg den Sänger heute beim Tag der Ehrenamtlichen im Rathaus. Insgesamt fast 70 Lüneburger Aktive stehen auf der Gästeliste von Oberbürgermeister Ulrich Mädge sowie den Bürgermeistern Dr. Gerhard Scharf und Eduard Kolle.

1976 haben Manfred Lobinski und sieben Sänger vom Lüneburger Augustuschor und von Concordia Bardowick den Shanty-Chor Lüneburg gegründet. Sie kannten bis dahin eigentlich nur den "Hamborger Veermaster" - viel mehr aber nicht. Zunächst probten sie im damaligen "Gasthaus zur Eisenbahn" an der Altenbrückertorstraße, Ecke Ilmenaustraße. Heute wechseln sie zwischen dem Forsthaus Bardowick und der Marinekameradschaft Lüneburg.

Einmal pro Woche kommen die knapp 30 Shanty-Sänger zusammen, singen und trinken danach gemütlich ein Bier. "Es macht einfach Spaß und ist gesellig", erklärt der ehemalige Eisenbahner seine nie aufhörende Lust am Singen. 1949 begann der gebürtige Ostpreuße damit beim damaligen Männergesangverein "Glück auf". Und aufhören will er erst, "wenn sie mich rausschmeißen".

Doch dazu wird's kaum kommen: Manfred Lobinski trägt schließlich die Silberne und Goldene Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes und seit 2005 die Goldene Ehrennadel des Shanty-Chors für seine Verdienste um den Chor. Mit "Molly Malone" hatten die Herren 1980 ihren ersten Fernsehauftritt in der Drehscheibe des ZDF. Allein an diesem Wochenende ist der 80-Jährige dreimal auf der Bühne.

Der erste gleich heute Nachmittag beim Tag der Ehrenamtlichen. Gemeinsam mit seinen Sangesbrüdern und Peter Schulz, der ebenfalls von der Stadt für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement geehrt wird. Seit 1946 ist Schulz in der Marinekameradschaft aktiv, wirkt zudem als Schiedsmann und Schöffe und hat auch vom Shanty-Chor die Ehrenurkunde für seine langjährige Vorstandsarbeit bekommen.

Fast so lang ehrenamtlich aktiv wie Peter Schulz ist Gerhardt Bauer: Seit 1948 - mehr als 60 Jahre - setzt er sich in der Landesjägerschaft für den Naturschutz ein, seit 1995 arbeitet er in der Gruppe "Wildtiere, Umwelt und Naturschutz" mit.

Zu den Jüngsten im Bunde der Ehrenamtlichen heute Nachmittag zählt Markus Ertel (21): 1998 trat er in die Orts-Jugendfeuerwehr Lüneburg-Häcklingen ein, wechselte 2005 in die Einsatzabteilung der Stützpunktfeuerwehr Häcklingen und ist heute Oberfeuerwehrmann und Atemschutzgerätträger.

Einmal im Jahr lädt die Stadt eine Gruppe Ehrenamtlicher ins Rathaus ein, um ihnen stellvertretend für die vielen Hundert Freiwilligen Lüneburgs Danke zu sagen für ihre Arbeit.