Drei Jahre haben die Rückschnittmaßnahmen an der Elbe im Landkreis Lüneburg wegen eines Beschwerdeverfahrens bei der EU geruht. Jetzt hat das niedersächsische Umweltministerium mit einem Erlass grünes Licht für erneute Maßnahmen gegeben.

Lüneburg. In Abstimmung mit der Biosphärenreservatsverwaltung hat die Kreisverwaltung für diesen Winter ein Konzept erarbeitet, um die notwendigen Rückschnitte zum Hochwasserschutz an der Elbe durchzuführen. Bäume und Sträucher müssten in den Überschwemmungsgebieten weichen oder Äste lassen, denn zu viel Bewuchs behindere den Abfluss des Wassers im Fall eines Hochwassers, heißt es vonseiten des Landkreises Lüneburg.

In den Auenwäldern, die als besonders schützenswert gelten, und in einem Radius von 80 Metern um bekannte Biberbauten werde der Bewuchs nicht zurückgeschnitten, um so auch auf Flora und Fauna Rücksicht zu nehmen. Aus Sicht des Hochwasserschutzes habe der Landkreis Lüneburg zunächst die Flächen festgelegt, die für den Wasserabfluss besonders wichtig seien, also Bereiche, in denen etwa der Flussquerschnitt zwischen den Deichen sehr eng sei. ,,Insgesamt hat der Landkreis rund 200 Hektar Rückschnittsflächen festgestellt, bei denen ein Rückschnitt aus Naturschutzsicht keine Bedenken bestehen", teilt der Kreis mit.

Die Verwaltung habe 68 Grundstückseigentümer von 208 Teilflächen angeschrieben und zum Rückschnitt auf ihren Flächen aufgefordert. Bis Ende Februar 2010 haben die Landbesitzer Zeit, die Bäume und Sträucher am Strom zu stutzen oder zu entfernen. Zwei Drittel der Rückschnittsflächen, also etwa 133 Hektar direkt an der Elbe, die zu den Buhnen und deren Feldern gehören, werden von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung bewirtschaftet.