Hochhaussiedlungen sehen zwar beeindruckend aus, sind aber selten schön. Ihr einheitlicher Stil und die wuchtige Bauweise vermitteln das Gefühl von bedrohlicher Klotzigkeit.

Doch hinter dem Prinzip Plattenbau steckt eigentlich ein gutes und einfaches Konzept: Viel Wohnraum für wenig Geld.

Richtig populär wurde dieser schnörkellose Baustil erst nach dem Zweiten Weltkrieg. In ganz Europa lagen die Städte in Trümmern. Es wurden dringend neue Wohnungen für die Kriegsüberlebenden gebraucht. Und so entstanden neben den klassischen Backstein-Nachkriegsbauten auch die ersten Plattenbauten. Vorteil: Die vorgefertigten Teile ließen sich schnell montieren und ergaben - übereinandergestapelt - viele Wohnungen.

In den 60er- und 70er-Jahren wuchs die Bevölkerung sprunghaft - es war die Blütezeit des Hochhausbaus. So entstanden, etwa in Hamburg, die Stadtteile Steilshoop und Mümmelmannsberg.

Leider führte der billige Wohnraum dazu, dass viele Leute mit wenig Geld auf einem Fleck lebten. Das brachte soziale Probleme mit sich, weshalb heute kaum noch in diesem Stil gebaut wird.