Eine Ausstellung zum Thema häusliche Gewalt hat jetzt der “Runde Tisch gegen Gewalt in der Familie“ nach Lüneburg geholt. Anlass für die Ausstellung “Rosenstraße 76“ ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November.

Lüneburg. Eleonore Tatge, Beauftragte für Kriminalprävention der Polizei Lüneburg und Koordinatorin des Runden Tisches, erklärt das Konzept: "Auf den ersten Blick zeigen wir eine ganz normale Wohnung. Erst bei genauerem Hinsehen fallen dem Betrachter Details auf, die auf Gewalt hinweisen." Manchmal ist das ein herumliegendes Messer, zerbrochenes Geschirr auf dem Boden oder auch ein Drohanruf auf dem Anrufbeantworter.

Mit der Aktion wollen die Initiatoren vor allem junge Menschen ab Klassenstufe acht und Erwachsene, die mit Kindern arbeiten, erreichen. "Unser Ziel ist es, Menschen möglichst frühzeitig für das Thema zu sensibilisieren", sagt Tatge. Für Jugendliche ist der Eintritt daher frei, Erwachsene werden um eine Spende gebeten. Die Einnahmen gehen an das "Anti-Gewalt-Training für Männer", ein Projekt der Drogenberatungsstelle "Drobs" und der Ökumenischen Ehe- und Lebensberatungsstelle, das ebenfalls teil der Präventionsarbeit des Runden Tisches ist.

Seit sieben Jahren leistet der Arbeitskreis aus Diakonieverband, dem Verein Frauen helfen Frauen, der Beratungsstelle "Biss", Kinderschutzbund, Kirchenkreis, Amtsgericht, Stadt und Landkreis, Migrationsdiensten, dem Opferhilfebüro, der Universität und der Polizei Aufklärungsarbeit - und bietet Hilfe für Betroffene.

Wichtig sei auch, sagt Tatge, das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen: "Mit der Ausstellung wollen wir möglichst viele Menschen erreichen, damit sie Gewaltopfern Aufmerksamkeit und Unterstützung anbieten können." Aber auch Betroffenen soll Mut gemacht werden, nicht länger zu ihrer Situation zu schweigen.

Von Montag bis Freitag, 16. bis 27. November, ist die Ausstellung in der Georg-Sonnin-Schule, Am Schwalbenberg 25, zu sehen. Anmeldungen für Gruppenführungen bei Marie-Luise Stiefeling, Telefon 04131/29 23 07.