Lüneburg. Die Stadt Lüneburg will ihre Kindertagesstätten zu Familienzentren ausbauen: "Wir wollen langfristig eine noch viel stärkere Vernetzung von Kita, Schule und Jugend- und Erziehungshilfe", sagt Waldemar Herder, Fachbereichsleiter Familie und Bildung, in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung.

Dazu gehören zum Beispiel Kurse wie der aktuelle in der Kita Stadtmitte: Dort bietet die Evangelische Familienbildungsstätte (Fabs) Lüneburg das generationsübergreifende Programm "Handwerkszeug für Eltern und Kinder - gemeinsam geht's leichter" an.

"Zweimal in der Woche besuchen Mitarbeiterinnen der Fabs die Kita Stadtmitte. Im Gepäck zwei große Handpuppen, Juliane und Fabian, sowie einen Handwerkskoffer mit Mal-, Bastel- und Rollenspielmaterialien", berichtet Suzanne Moenck, Sprecherin der Stadtverwaltung. Die Drei- bis Sechsjährigen sollen ihre persönlichen Eigenheiten und Unterschiede zu anderen kennen und benennen lernen.

Begleitend besuchen Eltern und Großeltern einen Abendkursus. Sie erhalten dort Informationen über altersspezifische Verhaltensweisen, Entwicklungsphasen und typische Erziehungsfallen. Die Erwachsenen können dabei aber auch über selbst erlebte Situationen berichten, die den Alltag partiell oder immer wieder belasten. Helga Lindenau von der Fabs: "Gemeinsam werden Lösungswege entdeckt, wenn sich zum Beispiel das abendliche Zubettgehen unerträglich lange hinzieht oder die Geschwister ewig streiten und die Nerven blank liegen."

Seit November 2007 hat die Fabs laut Stadtverwaltung bereits 37 Kinderkurse und 19 Elternkurse organisiert, die Mehrzahl davon in evangelischen Kitas in Stadt und Landkreis. Dank Förderung der Lüneburger Bürgerstiftung ist das Angebot für die Kinder kostenlos und für die Erwachsenen sehr günstig. Weitere Mittel in das Programm "Handwerkszeug" fließen vom Land Niedersachsen und der Hansestadt Lüneburg.