Neues Netzwerk soll aus Behörden, sozialen Diensten, der Jugendhilfe, Schulen, Kindergärten, Vereinen und Wohlfahrtsverbänden bestehen.

Adendorf. Die Gemeinde Adendorf will mit einem runden Tisch die Kinderarmut bekämpfen. Gemeinsam mit Behörden, sozialen Diensten, der Jugendhilfe, Schulen, Kindergärten, Vereinen und Wohlfahrtsverbänden will Bürgermeister Joachim Pritzlaff das Netzwerk gründen. Einstimmig votierte der Jungendausschuss für die Idee.

Bisher liegen noch keine konkreten Zahlen von Betroffenen im Ort vor, deshalb hat sich Pritzlaff zunächst an den Hartz IV-Empfängern der Gemeinde orientiert. Demnach ist etwa jedes sechste Kind betroffen. "Kinderarmut hat viele Gesichter", sagt Pritzlaff. Und die zeigen sich auch in Adendorf. Kinder, die ohne Stulle in den Kindergarten oder die Schule kommen. Kinder, die nicht an Klassenfahrten teilnehmen können oder zu enge Kleidung tragen, weil für den neuen Pullover das Geld fehlt. Doch das Thema umfasst viel mehr als die materielle Armut. Pritzlaff geht es ebenso um die Bereiche Bildung, Soziales und Gesundheit. Das Ziel des Bürgermeisters: "Kein Kind soll ausgegrenzt werden." Im Bildungsbereich sei die Gemeinde dabei schon auf einem recht guten Weg, betont Pritzlaff: "Wir können allen in Adendorf gemeldeten Kindern einen Betreuungsplatz anbieten."

Für in Not geratene Familien will Pritzlaff auch Mittel der Landesstiftung Familie in Not akquirieren. Bis zu 100 Euro Unterstützung gibt es beispielsweise für Klassenfahrten, Nachhilfe oder Musikunterricht. Doch die Anträge sind recht umfangreich, daher will sich die neue Initiative auch mit weniger bürokratischen Hilfen befassen.

Engagieren will sich die Gemeinde auch für den Adolph-Holm-Kindergarten - und zwar finanziell. Im kommenden Jahr sollen zwei Waschräume für jeweils 10 000Euro saniert werden.