Nur 35 Prozent der Altlasten werden im Landkreis Lüneburg fachgerecht entsorgt. 2008 waren es 60 200 Stück.

Bardowick. Energiesparlampen liegen voll im Trend. Was jedoch nicht alle Verbraucher wissen - in den Birnen steckt giftiges Quecksilber. Genau deshalb gehören sie nicht in den Hausmüll. Doch nur 35 Prozent der Altlasten werden fachgerecht entsorgt.

Dafür gibt es in Stadt und Landkreis Lüneburg 23 Sammelstellen. Eine von ihnen befindet sich auf dem Gelände der Deponie in Bardowick, eine zweite im Büro der Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GfA) im Bürgeramt. Weitere 21 Einzelhändler im Landkreis nehmen kostenlos Energiesparlampen und Leuchtstofflampen, Hoch- und Niederdrucklampen - so genannte Gasentladungslampen - entgegen.

Gelagert werden die Leuchtmittel in Kartons, Eimer oder Tonnen. In regelmäßigen Abständen holt die GfA die Leuchtmittel ab, sortiert und verbringt sie in dafür vorgesehene Transportbehältnisse. Sie informiert die Stiftung "Elektro-Altgeräte Register", die wiederum einen registrierten Elektrohersteller mit dem Abtransport und dem Recycling beauftragt.

Insgesamt fielen in Deutschland im Jahr 2008 zirka 120 Millionen ausgediente Gasentladungslampen zur Entsorgung an. "Was die Entsorgung betrifft, liegt Lüneburg knapp unter dem bundesdeutschen Durchschnitt", berichtete GfA-Mitarbeiter Reiner Jilg vor dem Kreisausschuss für Umweltschutz, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft. Jilg war eingeladen, vor dem Ausschuss über ein neues Rücknahmesystem für Energiesparlampen zu referieren. Dessen Einführung soll die Bürger zu mehr Sammellust animieren. Jilg stellte klar, dass die Rücklaufquote zu niedrig sei: "Wir müssen die Bevölkerung wesentlich besser für das Thema sensibilisieren. Mehr getan werden muss vor allem in der Stadt. Dort gibt es außer der GfA-Sammelstelle im Bürgeramt keine weitere." Das alles sollte geschehen, ohne dass dabei Kosten anfallen und die Entsorgung auch weiterhin kostenfrei bleibt.

Jilg, zuständig unter anderem für den Wertstoffvertrieb der GfA, berichtete dem Ausschuss über eine mögliche Zusammenarbeit mit der Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH. Das nicht gewinnorientierte Gemein-schaftsunternehmen deutscher Lampenhersteller organisiert deutschlandweit die kostenfreie Rücknahme von Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren. Kommt eine Zusammenarbeit zustande, würden mit Lightcycle optisch ansprechende Sammelbehälter Einzug in den Landkreis halten. "Das macht das Sammeln attraktiver. Die optisch schönen und in einem attraktiv Design gehaltenen Boxen eigenen sich zum Aufstellen in öffentlichen Gebäuden und Geschäften."

2008 wurden im Landkreis Lüneburg 60 200 Stück oder 11,80 Tonnen Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren an den Sammelstellen abgegeben. In diesem Jahr zählte die GfA bis Ende Oktober 8,90 Tonnen. Dass ein deutlich höherer Rücknahmeanteil auch aus den privaten Haushalten erreicht werden kann, beweist das Beispiel Schweden, wo fast 90 Prozent der anfallenden Altlampen getrennt gesammelt und umweltgerecht verwertet werden.

Angaben der Deutschen Umwelthilfe zufolge enthalten Energiesparlampen zwar geringe Mengen Quecksilber, dieses aber werde nur freigesetzt, wenn die Lampe zerbricht. Im Normalbetrieb seien die Lampen völlig ungiftig. Damit das Quecksilber am Ende nicht in die Umwelt gelange, müssten die Lampen unbedingt getrennt von anderen Abfällen und bruchsicher gesammelt werden. Nur so könne das Quecksilber kontrolliert entfernt und das Glas verwertet werden.

www.gfa-lueneburg.de/anhaenge/135/Sonderabfallrücknahme%20.pdf