Lüneburg. Nach den Ereignissen der vergangenen beiden Wochen mit der Ankündigung des Landkreises, die Müllgebühren satt zu erhöhen, um die in finanzielle Schieflage der Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GfA) zu korrigieren, und dem Urteil des Oberlandesgerichtes Celle, das die Abfuhrpraxis für Altpapier kassierte, kommt Bewegung in den Müll- und Entsorgungsmarkt in Stadt und Landkreis.

Thomas Opara, Bereichsleiter Norddeutschland des Entsorgungsunternehmens Remondis, das unter anderem in Celle gegen den Landkreis geklagt hatte, und für die Abfuhr der Gelben Säcke des Dualen Systems Deutschland und zum Teil für die blauen Tonnen in Stadt und Kreis zuständig ist, sagt: ,,Wir stehen für Gespräche mit und über die GfA zur Verfügung. Wir wenden uns Anfang kommender Woche schriftlich an die beiden GfA-Gesellschafter Stadt und Landkreis Lüneburg."

Inzwischen gehe es nicht mehr nur um die blaue Tonne für Altpapier, räumt Opara ein: ,,Wir stehen weiter zu den Aussagen unseres Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Rethmann." Der hatte in einem Schreiben an Landrat Manfred Nahrstedt im Mai dieses Jahres erklärt, dass Remondis sehr interessiert daran sei, sich dem Wettbewerb zu stellen - zum Wohle der Bürger.

Überdies forderte Rethmann eine komplette neue Ausschreibung der Müllentsorgung in Stadt und Kreis. ,,Ein vernünftiger Vergleich über die Leistungsfähigkeit lässt sich dann erreichen, wenn das gesamte Dienstleistungsspektrum inklusive der Einsammlung bis zur Restabfallbeseitigung ausgeschrieben wird." Remondis sehe sich durchaus in der Lage, ein Angebot abzugeben, das einen sauberen Vergleich mit den derzeitig bestehenden Gebühren und den zu erwartenden Erhöhungen zulasse. Ferner könne sich das Unternehmen vorstellen, betriebliche Einrichtungen der GfA inklusive der Deponie und der mechanisch-biologischen Aufarbeitung von Müll in Bardowick zu übernehmen.

Gestern tagte der GfA-Aufsichtsrat. Wie er mit der Remondis-Offerte umgeht, und ob Konsequenzen aus den Ereignissen der vergangenen Wochen gezogen werden, stand bis Redaktionsschluss nicht fest.