Lüneburg. Dem Mauerfall vor 20 Jahren nähert sich das Literaturbüro Lüneburg e.V. mit einer Lesereihe. "Gemeinsam mit den Autoren wollen wir verschiedene literarische Aspekte der Wende betrachten", sagt Kerstin Fischer, Leiterin des Vereins. Der nächste Termin ist Dienstag, 24. November steht unter dem Motto "Dichten ohne Grenzen".

Die Lyriker Uwe Kolbe, Ulrike Almuth Sandig und Volker Sielaff stellen neue Gedichte vor. Katrin Fischer erklärt: "Zum einen wollen wir die Lyrikszene heute beleuchten. Im Gespräch mit den Autoren wollen wir jedoch auch klären, inwiefern das Geburtsland für die eigenen Werke eine Rolle spielt." Denn das alle drei Dichter wurden in der DDR geboren, wenn auch zu unterschiedlichen Jahrzehnten.

- Uwe Kolbe kam 1957 in Ost-Berlin auf die Welt und veröffentlichte 1980 seinen ersten Gedichtband "Hineingeboren". Aufgrund der Kontroversen, die seine Gedichte auslösten, erhielt er zwischen 1982 und 1985 in der DDR Publikationsverbot. Ab 1985 konnte er in verschiedene westeuropäische Länder reisen und unterrichtete als Gastdozent unter anderem an Universitäten in den Vereinigten Staaten und in Wien. Nach Stationen in Hamburg, Berlin und Tübingen lebt Uwe Kolbe seit 2002 wieder in Berlin.

- Volker Sielaff, 1966 in der Lausitz geboren, lebt als Autor und Kulturjournalist in Dresden. Seit 1990 veröffentlicht er Gedichte, Essays und Kritiken in Zeitschriften, Anthologien und überregionalen Tageszeitungen. Sein erster Gedichtband "Postkarte für Nofretete" erschien 2003. vier Jahre später erhielt Volker Sielaff den Lessing-Förderpreis.

- Ulrike Almut Sandig wurde 1979 in Sachsen geboren. Sie studierte zunächst Religionswissenschaft und Indologie. 2004 nahm sie ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig auf. Im selben Jahr erschien ihr erster Gedichtband "Zunder", drei Jahre später der Folgeband "Streumen". Sie veröffentlicht außerdem Prosa und Hörspiele und ist Redakteurin der Literaturzeitschrift "EDIT". Die Autorin wurde in diesem Jahr mit dem "Leonce-und-Lena-Preis" ausgezeichnet.

Der Literaturkritiker Michael Braun führt das Gespräch mit den Autoren im Heinrich-Heine-Haus, Am Ochsenmarkt 1. Der Eintritt kostet sieben Euro, ermäßigt sind es fünf Euro.

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