Die Anwohner an der Ostumgehung (B 4) haben einen Rechtsanspruch auf Lärmschutz. Das machte Gerhard Scharf (CDU) bei der Kreistagssitzung am Montag deutlich.

Lüneburg. Scharf: "Entgegen der ursprünglichen Prognose, hat sich der Verkehr auf der B 4 mehr als verdoppelt." Statt der 1981 geschätzten 15 000 Fahrzeuge pro Tag, beschallen täglich rund 38 000 Motoren die Ohren der Anwohner.

Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLSTbV) will den Lärmpegel mit sogenanntem Flüsterasphalt und Schallschutzfenstern reduzieren. Doch die geplanten Maßnahmen reichen den Kommunalpolitikern nicht.

Mehrheitlich befürworteten die Kreistagsmitglieder daher einen Antrag von CDU/Unabhängigen und SPD, sich im laufenden Planfeststellungsverfahren für zusätzliche Schutzmaßnahmen einzusetzen. Die Politiker beauftragten die Planfeststellungsbehörde, den Landkreis Lüneburg, sich "im Rahmen des rechtlich Zulässigen im zurzeit laufenden Planfeststellungsverfahren", für folgende Punkte einzusetzen: Bestehende Lärmschutzwände zwischen Moorfeld Ost und West "möglichst" erhöhen, Flüsterasphalt und Lärmschutzwände auch für die Wohnsiedlung "Fuchsweg" sowie eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 Kilometer pro Stunde zwischen der Ilmenaubrücke und der Eisenbahnbrücke Lüneburg/Dannenberg.

Weiterhin weisen die Antragsteller darauf hin, dass die Lärmschutzmaßnahmen im Bereich Moorfeld "nicht durch eine Verquickung mit Planungen zum Bau der A 39 relativiert werden". "Schließlich weiß niemand genau ob und wann die A 39 kommt", betont Scharf.

So ambitioniert die Ziele auch sind, noch ist der Antrag ohne Folgen. Das bestätigt auch Christina Schreiber, Sprecherin des Landkreises: "Der Beschluss ist ein Appell der Politik an die Verwaltung, mit der NLSTbV zu prüfen, welche Lärmschutzmaßnahmen in Betracht kommen." Erst wenn der Landkreis die Rahmenbedingungen kenne, könne über konkrete Maßnahmen diskutiert werden. Doch vor Ende des Jahres rechnet Schreiber nicht mit Ergebnissen. Sie versichert aber: "Wir behalten bei allen Entscheidungen das Wohl der Bürger im Blick."