Anna-Lena und Amke, beide sechs Jahre alt, freuen sich über frische Äpfel. Dass sie Schulobst bekommen, ist keine Selbstverständlichkeit.

Doch während die niedersächsische Landesregierung das EU-Schulobstprogramm aus Kostengründen ablehnt und sich die Politiker im Landtag noch über das Für und Wider die Köpfe heiß reden, handelt still und leise die Gemeinde Vögelsen. Sie spendiert ihren Grundschülern jeden Freitag Äpfel aus dem Alten Land. ,,Ohne aufwendigen Papierkram und Bürokratie", sagt Bürgermeister Heinz Fricke (SPD). Je nach Apfelsorte liege der Preis für eine Kiste mit Äpfeln, die für die Versorgung aller Schüler ausreiche, zwischen zwölf und 20 Euro, so der Bürgermeister. Vögelsen zahle das Obst aus der eigenen Gemeindekasse. ,,Wir hoffen auf Nachahmer, auf Sponsoren aus dem Ort, die mitmachen, und den Schülern ebenfalls Äpfel stiften." Mit dem Schulobst schlage die Kommune zwei Fliegen mit einer Klappe, sagt Fricke. ,,Zum einen unternehmen wir etwas für die gesunde Ernährung der Kinder, zum anderen fördern wir unsere Marktbeschicker. Denn die Äpfel liefert Hermann Marquardt aus Jork, der jeden Freitag auf unserem Wochenmarkt im Ortszentrum Obst anbietet."