Reaktionen zum Aufruf des CDU-Kreisvorstandes, die Koalitionen mit der SPD im Kreistag und im Stadtrat zu beenden.

Landrat Manfred Nahrstedt (SPD): "Ich habe erst einmal den CDU-Kreisvorsitzenden Bernd Althusmann angerufen um nachzufragen, ob das stimmt."

Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD): "Das ist jetzt erst einmal Sache der Fraktionen."

Heiko Dörbaum, SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat: "Ich habe die Nachricht mit großem Erstaunen zur Kenntnis genommen. Wir wollen die Verantwortung für die Stadt und diese Region aber übernehmen. Wir müssen sparen, wollen trotzdem investieren: in den Bahnhof, die Museumslandschaft und die Städtebauförderung. Wir sehen die Probleme nicht im Investitionshaushalt."

Andreas Meihsies, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat und Sprecher des grünen Kreisvorstandes: "Die gesamte CDU-Stadtratsfraktion sollte zurücktreten. Fast drei Jahre haben sie die Finanzsituation mit zu verantworten gehabt und nie Vorschläge zur Konsolidierung gemacht. Wer sich so aus der Verantwortung stiehlt, macht sich unglaubwürdig. Die Sozialdemokraten sind jetzt am Zug, uns ein Angebot zu unterbreiten. Eine Koalition mit der CDU schließe ich für die Stadt und den Kreis aus."

Birte Schellmann, Fraktionschefin der FDP im Stadtrat: "Ich bin nicht sicher, dass die CDU-Fraktionen der Vorgabe des Kreisvorstandes folgen werden. Es ist befremdlich, dass der Kreisvorstand beschließt, ohne mit den eigenen Fraktionen zu sprechen. Der Zeitpunkt ist ungünstig. Der Haushalt steht an, da müssen die Fraktionen erst einmal Gelegenheit haben, miteinander zu reden. Wechselnde Mehrheiten im Stadtrat wären mühsam."

Jörg Venderbosch, Fraktionsvorsitzender der Linken im Kreistag: "Ich könnte mir vorstellen, in Zukunft mit anderen Fraktionen an der Sache orientiert zusammenzuarbeiten. Ein Beispiel: Wer das Prestigeprojekt Luhmühlen streicht und dafür ein Sozialticket im ÖPNV anbietet, kann mit unserer Mitarbeit rechnen."