Sorgen um die Zukunftsfähigkeit ihrer Bahnhöfe machen sich Lüneburger Umlandgemeinden: Nach Beginn der Bauarbeiten am dritten Gleis zwischen Lüneburg und Stelle plant die Deutsche Bahn (DB), die Bahnsteige auf der Strecke Lüneburg - Hamburg künftig zu verkürzen.

Lüneburg. Als Konsequenz müssen auch die Züge kürzer werden damit sinkt zugleich die Zahl der Fahrgäste, die befördert werden können.

Da im Hamburger Hauptbahnhof die Kapazitäten für eine Erweiterung der Bahnsteige fehlen, sollen nach den Plänen der DB auch die Bahnsteige entlang des neuen dritten Gleises zwischen Lüneburg und Stelle kürzer ausfallen.

In Radbruch (Landkreis Lüneburg) ist ein Rückbau der derzeit 240 Meter langen Bahnsteige auf 170 Meter geplant: "Es besteht die Gefahr, dass der Bahnhof in Radbruch dann nicht mehr zukunftsfähig sein wird", sagt Radruchs Bürgermeister Achim Gründel (SPD). "Die Ziele unserer Gemeinde im öffentlichen Nahverkehr würden damit ausgehebelt", sagt er. Seine Forderung: "Bei uns sollen auch weiterhin längere Züge halten können."

Bereits im Jahr 2007 hatte sich Gründel deshalb an die Deutsche Bahn AG gewandt - bisher ohne Erfolg.

Rückendeckung bekommt er jetzt von der Landtagsabgeordneten Andrea Schröder-Ehlers: "Das Fahrgastaufkommen auf dieser Strecke hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Eine Verlängerung des Metronoms um ein bis zwei Waggons ist angedacht - da ist die Verkürzung der Bahnsteige eine nicht nachvollziehbare Maßnahme", sagt Schröder-Ehlers (SPD). "Auch die Stadt Hamburg muss handeln."