Die neue Glocke der evangelischen St. Nicolaikirche in Lüneburg ist zum Erntedankfest am Sonntag erstmals erklungen.

Lüneburg. Damit kann das Geläut in der 1409 gegründeten Kirche erstmals seit 65 Jahren wieder in einem Dreiklang erschallen. Im Zweiten Weltkrieg waren vier der ursprünglich fünf Glocken von St. Nicolai eingeschmolzen wurden. "Hier und heute erleben wir, wie eine Kriegswunde geheilt ist", sagte die Lüneburger Superintendentin Christine Schmid zu der Premiere.

Der rund 110 000 Euro teure und zweieinhalb Tonnen schwere Guss schlug vor Beginn des Gottesdienstes zunächst allein an. Später ergänzten die "Marienglocke" von 1491 und eine Glocke von 1674, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Ostpreußen nach Lüneburg kam, das Geläut vom Nicolai-Turm.

Die neue "Schifferglocke" erinnert zum 600-jährigen Bestehen von St. Nicolai an die Ursprünge der Kirchengemeinde im früheren Schiffer- und Handwerkerviertel der Hansestadt.