Neue Gesetze und Initiativen machen die öffentlichen Gebäude effizienter und schonen auch die Kasse.

Lüneburg. Der Landkreis Lüneburg stellt um auf energiesparende Versorgung und spart Geld. Zukünftig wird das Duschwasser der Müllmänner auf dem Betriebsgelände der Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GfA) in Bardowick mit der Abwärme des eigenen Blockheizkraftwerkes aufbereitet. Verbunden mit der Umstellung sind Einsparungen von jährlich 1500 Liter Öl für 1275 Euro. Ausgemustert hat die Berufsbildende Schule III am Schwalbenberg Energie schluckende 140 Watt Leuchen über den Experimentiertischen der Naturwissenschaften. Stattdessen strahlen 20 Watt Leuchten in gleicher Helligkeit. Ebenfalls umgerüstet hat der Herbergsverein Wohnen und Leben e.V. von herkömmlichen Glühbirnen auf Energiesparbirnen und der Installation von Bewegungsmeldern für den Außenbereich. Errechnet sind Einsparungen von jährlich 22 000 Kilowatt Strom und 5000 Euro.

GfA, BBS und der Herbergsverein sind drei von zehn Betrieben aus der Stadt und dem Landkreis Lüneburg, die seit Jahresbeginn am Ökologisches Projekt für Integrierte Umwelttechnik (Ökoprofit Projekt) des Landkreises teilnehmen. Unterstützt werden Unternehmen des Landkreises bei der Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. Gemeinsam mit externer Unterstützung durch eine Beratungsgesellschaft werden praxisnahe Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, mit denen die beteiligten Unternehmen die Umwelt entlasten und Geld sparen.

Zur Halbzeit präsentierten die Betriebe ihre besten Ideen zur Vermeidung von Umweltbelastungen und Kostenreduzierung. Mit deren Umsetzung lassen sich insgesamt in den Betrieben einsparen: rund 41 000 Klowattstunden Strom, 210 000 Kilowattstunden Wärmeenergie, 97 000 Kilogramm CO2-Ausstoß, 44 000 Liter Restmüll, 260 000 Blatt Papier und Kosten von über 33.000 Euro. Auch die Investition vieler Maßnahmen rechnet sich bereits innerhalb eines Jahres.

Betroffen von den neuen gesetzlichen Standards für den Wohnungsneubau und die Altbausanierung sind ebenfalls öffentliche Gebäude wie Schulen, Kindergärten, Büchereien und Rathäuser in den Gemeinden des Landkreises. Gemäß der Gesetzesnovellierung muss der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser Gebäuden um durchschnittlich 30 Prozent sinken. Erreicht werden soll dies durch eine noch bessere Wärmedämmung, effiziente Heizungsanlagen und kontrollierte Wohnraumlüftung. Der Weg dahin ist keine leichter, doch macht die 3E-Initiative der Metropolregion Hamburg einiges möglich. Dabei steht 3E für Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien.

Die aus dem Fördertopf "Metropolregion Hamburg" bezahlte Lüneburger Energieagentur Klimazug, bietet Gemeinden und Samtgemeinden die Möglichkeit der kostenfreien Bestandsaufnahme, Analysen, Auswertungen und Beratung im Bereich der Gebäudesanierung und Energieeinsparung. "Der Landkreis Lüneburg ist einer von sechs Landkreisen, die von der Initiative profitieren", erklärt Stefanie Slowek-Klaus von der Klimaschutzleitstelle des Landkreises und wirbt für die Initiative.

Unabhängig davon wurden in den Landkreisgebäuden bereits umfangreiche Energiesparmaßnahme umgesetzt: So wurden alle Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzt, und Steckdosenleisten mit Ausschaltern eingesetzt. Die IT-Arbeitsplätze sind mit energiesparenden Geräten ausgestattet, die bis zu 50 Prozent weniger Strom verbrauchen.

Der Großteil der Gebäude verfügt über eine zentrale Stromabschaltung. Das Schulzentrum Bleckede erhält seine Wärme aus dem landkreiseigenen Holzhackschnitzelheizwerk.

Denn anders als im städtischen Bereich spielt im ländlich geprägten Landkreis der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen eine große Rolle und stärkt Land- und Forstwirtschaft.