Der Beginn vieler Ausbildungsverträge zum 1. September hat die Arbeitslosenstatisik im Landkreis Lüneburg deutlich entlastet. Die Arbeitslosenquote sank in den vergangenen zwei Monaten von 7,5 Prozent auf 6,9 Prozent.

Lüneburg. Bei den 15- bis 25-Järigen sind es jetzt 6,4 Prozent statt 8,4 Prozent im Hochsommer. Damit gibt es im Landkreis 189 arbeitslose Jugendliche weniger.

Von den aktuell 582 Arbeitslosen unter 25 Jahren erhalten 281 die Grundsicherung Arbeitslosengeld II (ALG II), das sogenannte Hartz IV. Ihre Zahl stieg damit um 16,6 Prozent an. Über alle Altersgruppen nahm die Zahl der Empfänger von ALG II dagegen um 4,2 Prozent ab.

Nahezu unverändert ist allerdings der Anteil von Empfängern des Arbeitslosengeldes I (ALG I), also Menschen, die in den vergangenen Monaten ihren Job verloren haben. Ihre absolute Zahl beträgt 1899. Die Gesamtzahl von 6067 Empfängern von ALG I beziehungsweise ALG II im Landkreis Lüneburg sieht Bernd Passier dennoch als Erfolg. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Lüneburger Arbeitsagentur: "Der befürchtete Beschäftigungseinbruch ist bisher zum Glück ausgeblieben."

Dass es im Vergleich zum Vorjahr stattdessen sogar 182 Arbeitslose weniger im Landkreis Lüneburg gibt, erklärt sich Passier mit der Politik der Bundesregierung. "Kurzarbeit und der forcierte Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente haben zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes erheblich beigetragen."

Die meisten Arbeitslose in seinem Zuständigkeitsbereich nutzten das Angebot von Qualifizierungsmaßnahmen. Ebenfalls zum Renner wurde der Gründungszuschuss für Selbstständige. An Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen nahm dagegen niemand im Landkreis Lüneburg teil.

"Erfreulich ist auch, dass die Zahl der gemeldeten Stellen wieder wächst", so Passier weiter. Im September habe der Arbeitgeber-Service ein deutliches Plus verzeichnen können. Das Angebot von Tätigkeiten in der Fertigung ist zwar rückläufig. "Doch dafür werden Fachkräfte in den Gesundheits-, Erziehungs- und Pflegeberufen nach wie vor händeringend gesucht."