Ohne Schulabschluss ist die Perspektive für einen Arbeitsplatz schlecht. Da kam die Fortbildungsmaßnahme genau richtig.

Bardowick. Die Halbzeitbilanz stimmt - alle Beteiligten der Fortbildungsmaßnahme sind optimistisch: Der Bauhof und die Jugendpflege der Samtgemeinde Bardowick sowie die Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Grundsicherung (Arge) im Landkreis Lüneburg eröffnen fünf jungen Männern Perspektiven, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Seit Mai dieses Jahres lernen die Arbeitslosen wichtige Handgriffe und Kenntnisse rund um das Gärtner-Handwerk, in Praxis und Theorie vermittelt von Bauhofleiterin Nina Frank und ihrem Mitarbeiter Martin Gente. Sandra Cordes von der Jugendpflege lobt das lernwillige Quintett im Alter von 22 bis 25 Jahren: ,,Sie sind engagiert und motiviert bei der Sache. Nur deshalb lassen sich tolle Projekte umsetzen."

Eines ist die Neugestaltung des Freizeitgeländes für Jugendliche, das zwischen dem Naturbad und dem Bauhof in Bardowick liegt. Der kleine Fortbildungstrupp vom Bauhof hat eine Feuer- und Grillstelle für Jugendliche auf der Freizeitanlage gebaut. ,,Das war unser Ding und hat viel Spaß gemacht", sagen die fünf Männer.

Doch auch andernorts in der Samtgemeinde hat das Quintett schon einiges hergerichtet und dabei gelernt. ,,Sie haben den Treidelpfad an der Ilmenau zurechtgemacht und auch den Radweg zwischen Vögelsen und Mechtersen auf dem ehemaligen Bahndamm und so den richtigen Umgang mit verschiedenen Mähmaschinen kennengelernt", berichtet Nina Frank. Auch eine Orchideenwiese in St. Dionys sei von ihnen fachgerecht gepflegt worden, ergänzt Martin Gente.

Zudem erweise sich das Quintett in seiner Vier-Tage-Arbeitswoche als fleißig und zupackend, etwa beim Umzug des Jugendzentrums in Handorf und auf der Baustelle an der Haupt- und Realschule Bardowick. ,,Die Fünf haben beim Ausräumen in Bardowick geholfen und Schränke in Handorf aufgebaut", berichtet Sandra Cordes.

Den jungen Männern ist ihre Lage durchaus bewusst. Sie wissen, dass die Maßnahme beim Bauhof ein Strohhalm für sie ist, an den sie sich klammern können - und der auch ein Sprungbrett für sie sein kann. ,,Ich habe keine Arbeit gefunden, weil ich keinen Schulabschluss und auch keinen Führerschein habe", erzählt Teilnehmer Frank Rutz (22). Ähnlich geht es den anderen auch. Michael Dresely (25), Kai Dembski (24) und Björn Löhr (24) nicken zustimmenden mit den Köpfen.

"Wir ziehen nach vier Monaten Projekt ein positives Fazit", sagen sie. ,,Wir haben gelernt, morgens wieder früh aufzustehen, durchzuhalten, eine Sache durchzuziehen und auch die Arbeiten zu machen, zu denen wir keine Lust haben. Außerdem schreiben wir zwischendurch Bewerbungen", erzählen sie. Einer von ihnen, der 24 Jahre alte Matthias Pleschke, macht ihnen Mut. ,,Er absolviert zurzeit ein Praktikum", sagen die anderen nicht ohne Stolz.

Damit alle Teilnehmer ab kommenden Januar, wenn die Maßnahme endet, erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt unterkommen, damit ihr Gelerntes in Gartenbaubetrieben oder Gärtnereien für sie zu einer bezahlten Arbeit werden kann, werden Betriebe gesucht, die den jungen Männern Chancen für Praktika geben.