Eckard Panz ging ein kapitaler Wels ins Netz - zur Freude der künftigen Bleckeder Aquarienlandschaft. Denn der erste Bewohner ist nun da!

Hohnstorf/Elbe. Ein dicker Fisch ist Eckhard Panz in der Elbe ins Netz gegangen. Der Elbfischer aus Hohnstorf zog bei Marschacht einen dicken Wels aus dem Wasser. Der rund ein Meter lange und fast zehn Kilogramm schwere Brocken zappelte in der Reuse des Fischers. Dem Wels bleibt das Schicksal anderer Artgenossen jedoch erspart. Er kommt nicht in die Räucherkammer und wird zu einem Leckerbissen für Feinschmecker verarbeitet. Vielmehr ist der Süßwasserfisch der erste Bewohner der künftigen Aquarienlandschaft im Elbschloss Bleckede, das nicht nur um ein Biberfreigehege sondern auch um eine Aquarienlandschaft mit acht Becken für typische Elbfische erweitert wird (die Rundschau berichtete).

Bevor der Wels allerdings sein neues Zuhause im Schloss, ein drei Meter breites und 1,8 Meter hohes, mit 7000 Litern Wasser gefülltes Aquarium, voraussichtlich im Mai kommenden Jahres bezieht, wächst und gedeiht er weiter in einem Teich in Hohnstorf.

Eckhard Panz schätzt, dass der Fisch etwa zehn Jahre alt ist. Der Wels sei noch ein junger Kerl, bemerkt Axel Schlemann vom Elbschloss scherzhaft. Denn, so berichtet Panz, Welse könnten bis zu 40 Jahre alt werden. ,,Und drei Meter lang. Allerdings nicht in Norddeutschland, sondern eher am Mittelmeer in Spanien und Italien, wo das Wasser wärmer ist", sagt der Elbfischer. Denn der Raubfisch, auf dessen Speisekarte neben Aal und Weißfischen auch Entenküken stehen, liebt behagliche Wassertemperaturen um die 25 Grad. ,,Deshalb ist jetzt im August auch die beste Fangzeit für Welse. Wenn das Wasser kälter ist, lassen sie sich kaum blicken", erklärt der Fischer aus Hohnstorf. Überhaupt ist der Wels eher selten in der Elbe anzutreffen - im Gegensatz zur Donau, in der er in großer Zahl umherschwimmt. ,,Welse sind zwar typische Flussfische. Aber in der Elbe wurden sie erst wieder 1993 ausgesetzt", berichtet Panz.

Den schweren Brocken aus dem Wasser zu fischen sei nicht einfach gewesen, gibt er zu. ,,Doch er hat es gut überstanden und ist vital." Der Wels ist aber nicht der einzige Bewohner, den Panz für das Elbschloss an Land ziehen soll. Axel Schlemann hat ihm eine Liste mit weiteren Fischarten für die Aquarienwelt zusammengestellt. Darauf finden sich nicht nur die künftigen Mitbewohner des Wels: zwei Karpfen. ,,Die kommen aber erst ins Becken, wenn sie groß und kräftig genug sind, dass der Wels sie nicht mehr fressen kann", sagt Schlemann. Eckhard Panz soll seine Reusen und Netze auch auslegen, um unter anderem auch einen Hecht, einen Zander, drei Quappen, zwei Schleien, vier Brassen, vier Aale und zwei Barsche zu fangen. Zudem gesellen sich in die Becken der Aquarien auch europäische Flusskrebse, Wollhandkrabben und Teichmuscheln. Schlemann: ,,Weil wir die Artenvielfalt in der Elbe zeigen wollen."