Für Aufregung in den Kleingartenkolonien Moldenweg und Am Zeltberg sorgt dieser Tage der niedersächsische Landeswettbewerb “Gärten im Städtebau“.

Lüneburg. Am Donnerstag, 27. August, müssen sich die Hobbygärtner der vierköpfigen Jury stellen. Diese beurteilt die grünen Oasen unter dem Motto "Leben und begegnen im Grünen" gleich unter mehreren Gesichtspunkten.

So geht es nicht einfach bloß um bunte Gartenzwerge, schöne Blumen und das richtige Verhältnis von Nutz- und Zierflächen. Jurymitglied Joachim Roemer, Vizepräsident des Landesverbandes Niedersächsischer Gartenfreunde e. V., erklärt: "Natürlich geht es auch um die Ästhetik, aber wichtiger sind die Kriterien Städtebau, Ökologie und Soziales." Wesentlich etwa sei, inwiefern die Kleingärten als Naherholungsgebiete auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind, so der Lüneburger. Gibt es Spielplätze? Wie ist die Zusammenarbeit mit der Kommune? Und wie ist es um den Naturschutz bestellt? Roemer: "Unter umweltpolitischen Gesichtspunkten achten wir auf den Umgang mit Pflanzenschutz- und Düngemitteln oder etwa auf Nistmöglichkeiten für Vögel."

Am wichtigsten, gleichzeitig aber auch am schwierigsten zu beurteilen, seien die sozialen Aspekte und das Vereinsleben. "Das sieht man ja nicht immer gleich auf den ersten Blick", so Roemer. Aber ob der Verein seine fremdsprachigen Mitglieder integriert, ließe sich beispielsweise an mehrsprachigen Infoblättern erkennen. Eine multikulturelle Orientierung der Vereine sei auf jeden Fall wichtig, erklärt Roemer: "Immerhin haben im Schnitt etwa 40 Prozent der Mitglieder einen Migrationshintergrund." Insgesamt neun Kleingartenkolonien muss der Experte gemeinsam mit seinen Jury-Kollegen bewerten. Am 5. Dezember wird der Sieger in Hannover bekannt gegeben. Er wird das Land Niedersachsen beim gleichnamigen Bundeswettbewerb im kommenden Jahr vertreten.

Bei einem weiteren Wettbewerb, werden sich alle 16 Kleingartenkolonien der Stadt beteiligen: Der Grünflächen- und Forstausschuss wird die Kolonien in der Zeit vom 15. bis zum 24. September unter dem Aspekt "Natur im Kleingarten" in Augenschein nehmen. Die Experten prüfen beispielsweise, ob es Teiche und Obstwiesen gibt, ob die Grundstücke Nistmöglichkeiten für Vögel bieten und ob es Lauben mit Gründächern gibt.