Mitten in der Krise hat die Arbeitsagentur über die Beschäftigungssituation in Lüneburg Positives zu vermelden: In Stadt und Landkreis bleibt die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat konstant.

Lüneburg. Gegenüber Juli 2008 ist sie sogar um 0,1 Prozent gesunken. Doch nicht an allen Agentur-Standorten - zum Verwaltungsbereich zählen auch Winsen und Buchholz - stellt sich die Situation so erfreulich dar wie in Lüneburg. Im Landkreis Harburg haben sich im Vergleich zum Vormonat 437 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Insgesamt registrierte die Arbeitsagentur im Juli 13 486 Arbeitslose. Das führt insgesamt zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 6,4 Prozent für den gesamten Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur.

Leiter Bernd Passier macht strukturelle Unterschiede für die aktuelle Situation verantwortlich: "Vom Aufschwung in den letzten Jahren hat der Landkreis Harburg besonders profitiert. Dort sanken die Arbeitslosenzahlen im Herbst 2008 auf knapp vier Prozent." Jetzt sei diese Region vom Konjunktureinbruch auch stärker betroffen. Saisonbedingt käme ein weiterer Aspekt hinzu, so Passier: "Insbesondere jüngere Bewerber unter 25 Jahren haben sich nach Abschluss berufsvorbereitender Maßnahmen, schulischer und betrieblicher Ausbildungen in der Arbeitsagentur gemeldet." Die Agentur konzentriere sich daher darauf, den jungen Menschen durch Beratung und Vermittlung möglichst schnell einen Weg aus der Arbeitslosigkeit aufzuzeigen. Für diejenigen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, stehen die Chancen nicht schlecht: Auf eine zu besetzende Ausbildungsstelle kommen rein rechnerisch 1,6 Bewerber.

Im Juli suchten noch 828 Jugendliche einen Ausbildungsplatz, davon 266 in Stadt und Landkreis Lüneburg. Diesen Bewerbern stehen aktuell 385 offene Ausbildungsplätze zur Verfügung. Gesucht werden vor allem Kaufleute für den Einzelhandel, Köche und Auszubildende für den Beruf Restaurantfachmann. Aber auch für angehende Augenoptiker und Mechatroniker gibt es noch freie Plätze. Die Angebote decken sich nach Angaben von Agentursprecherin Susanne Knuth ziemlich genau mit den Nachfragen der Bewerber. Trotzdem klappt es nicht immer auf Anhieb mit der Vermittlung. Knuth: "Das ist keine Statistiksache. Hinter den Zahlen stecken Menschen. Betriebe und Bewerber haben oftmals unterschiedliche Vorstellungen." Wer noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, kann sich bei der Arbeitsagentur Lüneburg melden. Telefonnummer: 01801/55 51 11.