Die Brandstifter, die in der Nacht zum Sonntag zwölf Lieferwagen der Deutschen Post AG an der Lüner Rennbahn zerstört haben, sind zwar noch nicht gefasst.

Lüneburg. "Wir haben auch noch kein Bekennerschreiben gefunden", sagt Kai Richter, Sprecher der Lüneburger Polizei, die für die Ermittlungen verantwortlich ist. Doch er will ausdrücklich "nicht ausschließen", dass es sich um die Tat von Extremisten handelt.

"In der ganzen Region um Lüneburg haben wir in den vergangenen drei bis vier Monaten mehr Aktivität im Bereich Antimilitarismus verzeichnet", erklärt dazu Maren Brandenburger, Sprecherin der Verfassungsschutzbehörde Niedersachsen. "Das war immer wieder ein Aktionsfeld der autonomen Szene dort." Dazu zählt sie unter anderem das Stören von öffentlichen Gelöbnisfeiern.

Aktuelles Beispiel für den Protest der Linksradikalen war eine friedliche Demonstration zum Celler Trialog, einer Konferenz von Politik, Wirtschaft und Bundeswehr vor zwei Wochen. "Es wurden immer wieder Aktionen angekündigt", so Brandenburger. "Gesetzesverstöße wie bei der Lüneburger Post werden nicht angekündigt."

Ähnliche Attacken gegen die Post hat es aber bereits öfter in Deutschland gegeben. Anfang Juli gingen in Hamburg drei Postautos in Flammen auf, in Berlin brannten Mitte Juni sieben Wagen der Post-Logistiktochter DHL. Denn das Unternehmen steht in der linken Szene wegen ihrer Zusammenarbeit mit der Bundeswehr in der Kritik.

DHL transportiert bereits Dokumente sowie leichte Ausrüstung und Verbrauchsgüter für die Bundeswehr. Zukünftig könnte sie große Teile der Bundeswehr-Logistik von der Lagerhaltung bis hin zum Transport von Waffen und Munition übernehmen.