Der Niederländer Pim Martens wollte mehr über die auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Leitlinien erfahren und befand: “Weltweit einzigartig!“

Lüneburg. Einen humorvollen und hochkarätigen Gast hat die Universität Lüneburg begrüßt: Pim Martens, Mitglied des Weltklimarats und nach eigenen Worten Träger eines 6000-stel-Nobelpreises, hat die Leuphana wegen ihrer nachhaltig ausgerichteten Leitlinien besucht. "Weltweit einzigartig" sei das Konzept der Hochschule, befand der Wissenschaftler der Maastrichter Universität.

In Lüneburg seien Prinzipien wie Nachhaltigkeit, Inter- und Transdisziplinarität nicht Teilbereiche der Leuphana, sondern ihr Wesensmerkmal, das alles durchziehe, was auf dem Campus passiere. Beispiel: So könne nicht nur das Hauptfach Nachhaltigkeitsmanagement studiert werden, jeder Studienanfänger würde im ersten Semester auch Seminare zu dem Thema belegen.

Damit werde an der Uni die Basis gelegt für ein integratives, nachhaltiges Denken, so Martens. Der Direktor des Zentrums für nachhaltige Entwicklung an der Maastrichter Universität hofft, dass die Absolventen dieses Denken im Leben nach der Uni beibehalten - um damit auch neue Lösungen für die anstehenden Probleme finden zu können.

Genau das sei das Ziel, sagt Prof. Stefan Schaltegger, Inhaber des Lehrstuhls für Nachhaltigkeitsmanagement an der Leuphana: "Wir brauchen eine andere Art des Denkens und Leute, die die Grenzen der Wissenschaft verschieben." Dass das ein langwieriger Prozess ist, weiß Uni-Präsident Dr. Sascha Spoun: "Es braucht Jahre der Entwicklung, bevor sich Denken und Verhalten öffnen."

Die Uni wolle ihr internationales Netzwerk daher weiter ausbauen. Auch mit Pim Martens werden die Gastgeber weiter in Kontakt bleiben. Ziel ist eine Zusammenarbeit etwa in Form von Lehrveranstaltungen oder bei dem Thema klimaneutraler Campus. Rechnerische Klimaneutralität hatte die Uni nach eigenen Angaben für ihr zentrales Gelände erstmals vor zwei Jahren erreicht.

Nachhaltigkeit ziehe sich als Leitgedanke und Philosophie eben durch alle Bereiche der Uni, lobt das Weltklimarat-Mitglied Pim Martens, und sei damit allen Hochschulen auf der Erde voraus, die er kenne. Warum der Wissenschaftler ein 6000-stel des Friedensnobelpreises besitzt, erklärt sich übrigens so: Der Weltklimarat hat den Preis 2007 gemeinsam mit Al Gore bekommen. Und er besteht aus 3000 Wissenschaftlern.