Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen fordern nach dem jüngsten Störfall im Kernkraftwerk Krümmel von der zuständigen Atomaufsichtsbehörde, dem Sozialministerium in Schleswig-Holstein, dem Betreiber Vattenfall die Betriebsgenehmigung zu entziehen und den Reaktor stillzulegen.

Lüneburg. Der grüne Kreistagsabgeordnete Martin Köne sagt: "Die Verfehlungen des Konzerns gehen weit über das vertretbare Maß hinaus, die desaströse Kommunikations- und Sicherheitspolitik ist völlig inakzeptabel. Das Maß ist endgültig voll!"

Die Fraktion hat jetzt eine Resolution für den kommenden Kreistag am Montag, 31. August, eingereicht. Sie sei die konsequente Weiterführung der am 16. Juli vom Lüneburger Kreistag einstimmig verabschiedeten Resolution, mit der die Abgeordneten forderten, das Kraftwerk dürfe erst wieder ans Netz, wenn die Wiederholung der aufgetretenen Störungen zuverlässig ausgeschlossen werden könnten, so die Kreistagsfraktion der Grünen in einer Pressemitteilung.

"Durch die jüngste, vom Konzern vertuschte Pannenserie so kurz nach dem Wiederanfahren des Atomkraftwerkes, glaubt nun niemand mehr daran, dass Vattenfall fortan durch verantwortungsvollen Umgang und angemessene Informationspolitik weitere Störungen ausschließen kann und will", glaubt Petra Brüel-Sasse, Kreistagsabgeordnete der Grünen. Vattenfall und das marode Kraftwerk seien zu einer immensen Bedrohung für die Bevölkerung in der gesamten Region geworden, so die Politikerin.

In der Resolution werden Landrat, Landtags- und Bundestagsabgeordnete aus der Region aufgefordert, sich für die endgültige Stilllegung des Pannenreaktors einzusetzen. "Aufgrund der bisher erfolgten Äußerungen Politiker anderer Fraktionen dürfen wir wohl auf eine breite Mehrheit hoffen", meint Brüel-Sasse.