Es gibt wirklich noch Menschen auf diesem Planeten - die haben kein Internet. Das ist ungewöhnlich. Sollte es sich dabei dann auch um ungewöhnliche Menschen handeln? Die Frage ist schwierig und muss hier nicht beantwortet werden. Allerdings wäre es interessant zu erfahren, was ein internetloser Mensch mit seiner Zeit so anfängt.

Am Abend sitzen mir gleich zwei Herren gegenüber, die mir das erklären können - denn ich habe sie ungläubig gefragt. Die Antworten sprudeln nur so und ich kann mir das gar nicht alles so schnell merken, wie es ausgesprochen wird. Zuerst lesen sie morgens in aller Ruhe Zeitung. Dabei sitzen sie gemütlich auf dem Lieblingsplatz im Lieblingssessel. Dann gibt es immer etwas im Garten zu tun. Außerdem sind sie trotz ihres Rentenalters keine Machos und durchaus bereit, auch einmal im Haushalt anzufassen.

Dann lockt natürlich die Lektüre vieler guter Bücher. Einmal in der Woche kommt der Enkelsohn zu Besuch. Zudem stehen Besuche in der näheren und ferneren Umgebung an, Radfahren, schwimmen gehen, wandern, vorlesen, gemeinsam kochen. Darüber hinaus gibt es Ehrenämter, in denen man sich engagiert, und wo das Internet nicht gebraucht wird.

Ganz ehrlich: Ich kann mir das nicht vorstellen, aber ich werde eines Besseren belehrt. "Sie müssen sich einfach nur vorstellen, wir haben das ein Berufsleben lang einfach nicht gebraucht, sind es nicht gewöhnt und mit dem, wie es war und ist, einfach zufrieden und halten es für ausreichend und gut."

Was soll man sagen? Da gibt es keine Argumente mehr, denn was mehr kann der Mensch sein, als einfach nur zufrieden mit dem, was er hat und ist.