Die Ostpreußen wollen moderner werden. Das ist gut, denn das ist dringend notwendig. Mit Dutzenden Bernsteinen hinter Vitrinenglas und miefigen Hirschgeweihen lässt sich die junge Generation nicht in ein Museum locken.

Die will wissen: Was habe ich mit Ostpreußen zu tun? Und Ostpreußen mit Deutschland? Wäre das vielleicht mal eine schöne Urlaubsregion? Oder ein Ort zum Arbeiten? Diese Fragen will der neue Direktor denjenigen beantworten, die nicht selbst aus ihrer Heimat fliehen mussten, und er ist damit auf dem richtigen Kurs für die Zukunft. Gleichzeitig steht aber weiterhin derselbe Mann an der Spitze des Kontrollgremiums der Trägerstiftung wie je und eh. Der hatte dem gefeuerten Vorgänger-Direktor nach dessen Aussage in die inhaltliche Arbeit hineingeredet und den Holocaust einst einen Mythos genannt. Dieser und die anderen Funktionäre der Ostpreußen werden dem Neuen hoffentlich nicht zum Problem. Denn die Wissenschaftler im Museum müssen unabhängig von Rückwärtsgewandtheit und Parteipolitik arbeiten können.